Vor genau einem Jahr, am 1. März 2020, hat es im Allgäu den ersten Corona-Fall gegeben. Damals hatte sich ein 36-jähriger Mitarbeiter der Firma DMG Mori in Pfronten (Ostallgäu) mit dem Virus infiziert. Der Erkrankte hatte sich zuvor in der Nähe einer der Risikoregionen in Italien aufgehalten. Kurze Zeit später, am 4. März 2020, hat das Landratsamt Westallgäu die ersten beiden Fälle im Landkreis bekannt gegeben. Beide Infizierte, ein Mann Mitte 40 und eine Jugendliche (15), haben demnach Urlaub in Südtirol gemacht. Im Oberallgäu bestätigte das Landratsamt den ersten Coronavirus-Fall einen Tag später, am 5. März. Dabei handelte es sich um eine Frau Mitte 50. Die Erkrankte soll in Bologna, Italien, auf einer Veranstaltung gewesen sein, so das Landratsamt Oberallgäu. Noch am selben Tag bestätigte Oberbürgermeister Thomas Kiechle einen neuen Corona-Fall in Kempten. Einige Tage später, am 10. März, ist im Unterallgäu der erste Verdachtsfall einer Coronavirus-Infektion aufgekommen. Dabei handelte es sich um ein an Husten erkranktes Kind, das erst zuvor gemeinsam mit seiner Familie Urlaub in Südtirol gemacht hatte.
Rückblick: Erster und zweiter Lockdown
Seit dem ersten Corona-Fall im Allgäu ist in der Region viel passiert. Schulen und Kindergärten mussten schließen, Baumärkte, Friseure und Geschäfte waren ebenfalls zu. Es hieß: Zuhause bleiben und die Kontakte reduzieren. Trotzdem hat die Polizei immer wieder sogenannte"Corona-Partys" aufgelöst. Was die Ausgangsbeschränkungen mit der menschlichen Psyche gemacht haben, darüber haben wir uns mit Diplompsychologin Irene Schnittker in einem Podcast unterhalten.
Diplompsychologin Irene Schnittker aus Füssen zu den psychischen Auswirkungen der Ausgangsbeschränkung
Eine große Belastung sind die Beschränkungen gerade auch für viele Familien. Homeschooling und Homeoffice sind oft nicht leicht zu kombinieren. Manche Ämter in Deutschland berichten sogar von vermehrter häuslicher Gewalt. Zu spüren ist das mitunter in Frauenhäusern, den Zufluchts-Stätten für psychisch und/oder körperlich misshandelte Frauen und deren Kinder. Im Frauenhaus in Kempten allerdings haben sich in den Lockdown-Zeiten sogar weniger Frauen gemeldet. Was allerdings auch mit den Lockdown-Umständen zusammenhängt, wie Amelia Ulbrich, Teil der Geschäftsführung des Kemptener Frauenhauses, im Podcast erzählt.
Obwohl die Gewalt steigt: Weniger Frauen melden sich im Lockdown beim Kemptener Frauenhaus
Viele Touristen im Allgäu
Im den Sommermonaten vergangenen Jahres haben sich auch zahlreiche Ausflügler in den Allgäuer Alpen getummelt. Die Berggipfel waren gut besucht, mancherorts zu gut. An einigen Parkplätzen, wie beispielsweise überPfingsten in Reichenbach, gab es zahlreiche Falschparker.
Demos gegen Corona-Maßnahmen
Auch die "Querdenker"-Bewegung hat im vergangenen Jahr Einzug ins Allgäu erhalten: Einige Menschenprotestierten gegen die Corona-Maßnahmen, was dieall-in.de- User auf unserem Portal und in Social Media stark kommentieren.
Existenzängste
Auch der zweite Lockdown, der seit einigen Monaten gilt, erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Vor allem in finanzieller Hinsicht: Denn viele Betriebe sehensich in ihrer Existenz bedroht. Für Unternehmen bedeutet die Corona-Krise daher auch: umdenken.
So kreativ gehen Allgäuer Unternehmer mit der Coronakrise um
Um ihr Geschäft wieder öffnen zu können, sind einige Betreiber deshalb auf die Straße gegangen. So auch die

Und am 1. März 2021 ist es so weit, sie dürfen wieder öffnen.
Lockerungen ab 1. März
Am 1. März öffnen nun wiederFriseure, Baumärkte und Blumengeschäfte. Über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Mittwoch.