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Mit Coronavirus infiziert: Mitarbeiter (36) von DMG Mori in Pfronten in häuslicher Isolation

Erster Fall im Allgäu

Mit Coronavirus infiziert: Mitarbeiter (36) von DMG Mori in Pfronten in häuslicher Isolation

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    Erster Coronavirus-Fall im Allgäu: Ein 36-jähriger Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten wurde positiv auf das Virus getestet.
    Erster Coronavirus-Fall im Allgäu: Ein 36-jähriger Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten wurde positiv auf das Virus getestet. Foto: Benjamin Liss

    Update: Sonntag, 1. März, 15:29 UhrDas Landratsamt Ostallgäu hat den Fall inzwischen offiziell bestätigt. Laut Angaben der Behörde handelt es sich bei dem Erkrankten um einen 36-jährigen Mitarbeiter der Firma DMG Mori in Pfronten. In diesem Fall wurde ein Schnelltest veranlasst, da sich der Mann innerhalb der letzten 14 Tage auch in der Nähe einer der Risikoregionen in Italien aufgehalten hatte. Am Samstagabend hatte das Gesundheitsamt dann den positiven Befund des Labors erhalten.

    Kurzüberblick im Video

    Umgehend Maßnahmen veranlasst

    "Die Gesundheitsbehörde hat umgehend die notwendigen Maßnahmen veranlasst", erklärt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. So habe man Kontakt mit dem Erkrankten und den behandelnden Ärzten aufgenommen und die weitere medizinische Versorgung koordiniert. "Der 36-Jährige wohnt in Füssen und ist dort in häuslicher Isolation", heißt es in der Mitteilung. Sollten nach der 14-tägigen Isolation zwei negative Proben vorliegen, so könne die Erkrankung als beendet betrachtet werden.

    Krisenstab einberufen

    Um die weiteren Maßnahmen zu koordinieren, hat das Landratsamt am Samstag und Sonntag den Krisenstab einberufen. Die bereits am Freitag für das Wochenende eingerichtete Hotline (08342 911-623) wird am Sonntag und in den kommenden Werktagen bis auf 22:00 Uhr verlängert. Laut dem Ostallgäuer Landratsamt steht der Krisenstab in engem Kontakt mit den Bayerischen Behörden. Darunter insbesondere mit der Task-Force am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und den betroffenen Bürgermeistern und der Firma DMG Mori. Eine Einsatzbesprechung unter Beteiligung der Geschäftsführung fand bereits am Sonntag statt.

    Ermittlung von Kontaktpersonen

    Hauptaufgabe für die Gesundheitsverwaltung sei nun die Ermittlung der Kontaktpersonen zu dem Erkrankten. Nach Definition des Robert-Koch-Instituts gehören dazu Personen, die mit dem 36-Jährigen einen sogenannten "face-to-face"-Kontakt über mindestens 15 Minuten hatten. Sie sollen nun ermittelt und anschließend verständigt werden. Wie bereits berichtet, hat sich DMG Mori in Abstimmung mit der Gesundheitsverwaltung zur Schließung des Werks in Pfronten für Montag und Dienstag, 2. und 3. März, entschieden. Im Umfeld des ersten bestätigten Coronavirus-Falls im Ostallgäu wurden in den ersten Ermittlungen laut Landratsamt zwei begründete Verdachtsfälle (Kontaktpersonen mit Symptomen) gefunden. Sie bleiben für 14 Tage in häuslicher Isolation und werden weiter getestet. Eindritter begründeter Verdachtsfall ist eine Schülerin aus Aachen, die mit einer Reisegruppe auf dem Weg zu einem Skiausflug in Österreich war. Sie soll am Sonntag wieder zurück nach Aachen transportiert werden.

    Kontaktpersonen sollen auf das Virus getestet werden

    Am Dienstag sollen Kontaktpersonen vor Ort am Standort der DMG Mori auf das Virus getestet werden. Eine Task-Force der Ostallgäuer Gesundheitsbehörde soll mit Unterstützung der bayerischen Task-Force am LGL die ermittelten Kontaktpersonen untersuchen und Proben nehmen. Dabei soll es gezielt um die Personen gehen, die tatsächlich Kontakt zu dem 36-Jährigen hatten. "Es macht keinen Sinn, dass Personen untersucht werden, die überhaupt keinen relevanten Kontakt hatten", erklärt das Landratsamt. Das würde wertvolle Laborressourcen binden.

    Gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Werks

    Das Landratsamt hob besonders die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Werks in Pfronten hervor. Sie hätte "umgehend die notwendigen Mitarbeiterlisten zur Verfügung gestellt" und die Gesundheitsbehörde unterstützt.

    Landrätin Maria-Rita Zinnecker: "Es war eine Frage der Zeit, bis auch das Allgäu von Corona-Infektionen betroffen sein wird."

    Trotzdem ruft die Ostallgäuer Landrätin zur Besonnenheit auf. Man sei darauf vorbereitet gewesen und werde nun die erforderlichen Schritte unternehmen, "ohne dabei in Aktionismus oder Panik zu verfallen." Es bestehe deshalb kein Grund, Beschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Pfronten oder deren Nachbargemeinden aufzuerlegen oder Veranstaltungen behördlich abzusagen. Grundlage für das Vorgehen des Gesundheitsamtes sind die fachlich fundierten Vorgaben der Gesundheitsministerien und des Robert-Koch-Instituts. Ziel sei es bei den Maßnahmen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu wahren, aber auch mit Maß und Besonnenheit zu handeln.

    Vorsorgemaßnahmen

    Die besten Vorsorgemaßnahmen sind laut Landratsamt die bekannten Maßnahmen der Hygiene. So soll man beim Husten und Niesen Abstand halten oder sich wegdrehen und sich die Armbeuge oder ein Taschentuch vor Mund und Nase halten. Das Taschentuch soll danach sofort entsorgt werden. Die Hände sollte man regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife waschen, da Schmierkontakte ein wichtiger Infektionsweg für verschiedenste Erreger seien.Bezugsmeldung: Sonntag, 1. März, 12:12 UhrDas Coronavirus hat jetzt auch das Allgäu erreicht. Wie das Unternehmen DMG Mori mitteilt, habe sich ein Mitarbeiter vom Standort Pfronten mit dem Virus infiziert. Nach einer ärztlichen Untersuchung sei er positiv auf das Virus getestet worden. Unmittelbar nach dessen Kenntnis entschied sich das Unternehmen für die komplette Schließung des Standortes Pfronten am Montag und Dienstag, 2. und 3. März. Die Standortschließung beziehe sich auf alle DMG Mori-Konzerngesellschaften in Pfronten und alle dortigen Beschäftigten, heißt es in der Mitteilung. In Deutschland ist DMG Mori einer der größten Hersteller von spanenden Werkzeugmaschinen. Weltweit ist das Unternehmen ein führender Hersteller von von CNC-gesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen. In Pfronten sind rund 1.500 Beschäftigte von der Standortschließung betroffen.

    Coronavirus im Ostallgäu: die aktuelle Lage

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