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Unesco-Weltkulturerbe in Baden-Württemberg: Diese Stätten gehören dazu

Weltweit einzigartig Stätten

Weltweit einzigartig! Unesco-Weltkulturerbe in Baden-Württemberg - Diese Stätten gehören dazu

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    Die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Baden-Württemberg hat insgesamt sieben dieser Weltkulturerbe-Stätten.
    Die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Baden-Württemberg hat insgesamt sieben dieser Weltkulturerbe-Stätten. Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle

    Die Unesco, die Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen, hat sich unter anderem dem Schutz von einzigartigen und besonders wertvollen Kultur- und Naturschätzen verschrieben. Seit 1978 werden deswegen Kulturerbe und Naturerbestätten als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Aktuell gibt es weltweit über 1100 solcher Welterbestätten - davon liegen 54 in Deutschland.

    In Baden-Württemberg liegen sieben der insgesamt 54 deutschen Weltkulturerbestätten. Sie alle sind laut der Welterbe-Kommission von besonderem universellem Wert und sind ein unersetzliches Erbe der Menschheit. Folgende Weltkulturerbestätte liegen im Ländle:

    • Great Spa Towns of Europe – Baden-Baden (2021)
    • Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb - Ach- und Lonetal (2017)
    • Le Corbusier-Häuser - Weissenhofsiedlung, Stuttgart (2016)
    • Prähistorische Pfalbauten um die Alpen (2011)
    • Obergermanisch-Raetische Limes (2005)
    • Klosterinsel Reichenau - Landkreis Konstanz (2000)
    • Zisterzienserkloster Maulbronn (1993)
    Das Zisterzienserkloster Maulbronn ist seit 1993 als Unesco-Weltkulturerbe gelistet.
    Das Zisterzienserkloster Maulbronn ist seit 1993 als Unesco-Weltkulturerbe gelistet. Foto: picture alliance / dpa | Uli Deck

    Älteste Weltkulturerbestätte in Baden-Württemberg: Das Zisterziensterkloster Maulbronn

    Das Zisterzienserkloster Maulbronn wurde bereits 1993 in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Das Kloster liegt in der Ortsmitte von Maulbronn im Enzkreis in Baden-Württemberg und wurde in den Jahren 1138/1147 gegründet. Die Klosterkirche, die Vorhalle, das Herrenrefektorium und der Kreuzgang am Südflügel sind herausragende Bauten ihrer Zeit. Das wichtigste Kriterium für die Aufnahme in die Welterbe-Liste war jedoch die topografische Lage des Klosters, das in eine durch die Zisterzienser geprägte Kulturlandschaft eingebettet ist. Dies ermöglicht einen Einblick in die Welt, in der die mittelalterlichen Mönche gelebt haben.

    Maulbronn liegt zwischen Vaihingen an der Enz und Bretten im Enzkreis und gehört zur Region Nordschwarzwald.

    Die Basilika St. Peter und Paul, auf der Insel Reichenau an. Die Kirche gehört mitsamt Klosterinsel seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
    Die Basilika St. Peter und Paul, auf der Insel Reichenau an. Die Kirche gehört mitsamt Klosterinsel seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle

    Die Klosterinsel Reichenau am Bodensee ist seit 2000 Weltkulturerbe

    Bereits im 8. Jahrhundert, in karolingischer Zeit, war die Insel Reichenau ein religiöses und kulturelles Zentrum in Europa. Ein Beleg dafür ist der Sankt-Gallener Klosterplan, der auf der Insel entstand und heute in einer archäologischen Baustelle, dem Campus Galli in Messkirchen, zum Leben erweckt wird. Die drei Kirchen St. Georg in Oberzell, St. Peter und Paul in Niederzell und das ehemalige Benediktinerkloster St. Maria und Markus in Mittelzell sind in ihrer Gesamtheit so einzigartig, dass die Unesco die Klosterinsel Reichenau als Weltkulturerbe auszeichnete. Seither steht sie unter besonderem Schutz.

    Die Insel Reichenau liegt im Süden des Bundeslandes Baden-Württemberg im Bodensee und gehört zum Landkreis Konstanz. Die Insel ist mit dem Auto über einen Dammweg erreichbar.

    Die Ruinen des ehemals größten römischen Reiterkastells nördlich der Alpen. Das Kastell ist Bestandteil des Limes und mit dem Limesmuseum Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes «Grenzen des Römischen Reichs».
    Die Ruinen des ehemals größten römischen Reiterkastells nördlich der Alpen. Das Kastell ist Bestandteil des Limes und mit dem Limesmuseum Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes «Grenzen des Römischen Reichs». Foto: picture alliance / dpa | Wolfram Kastl

    Obergermanisch-Raetischer Limes: Das längste Denkmal in Europa

    Seit 2005 ist der Obergermansiche-Raetische Limes in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Das Land Baden-Württemberg muss sich dieses archäologische Schmuckstück allerdings mit Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern teilen. Allerdings liegt der größte Abschnitt des 550 Kilometer langen Limes im Ländle. Insgesamt 164 Kilometer des römischen Bollwerks liegen in Baden-Württemberg.

    Der Limes ist in mehrere Abschnitte unterteilt, der längste davon misst rund 80 Kilometer und verläuft auf einer geraden Linie zwischen Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis und endet im Welzheim im Rems-Murr-Kreis. Der Verlauf des Obergermanisch-Raetischen Limes stellte die Grenze zwischen des damaligen Römischen Reiches dar.

    In Aalen liegt das Limesmuseum. Dieses gilt als eines der ältesten Römermuseen in Deutschland. Das Limesmuseum liegt auf dem Gelände eines ehemaligen römischen Reiterkastells, dessen Fundamente teilweise noch heute besichtigt werden können.

    Die Pfahlbauten im Bodensee gehören ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe.
    Die Pfahlbauten im Bodensee gehören ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe. Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle

    Bodensee und Federsee: Prähistorische Pfahlbauten entlang der Alpen

    Die Überreste der Pfahlbauten an Seen und in Mooren in Baden-Württemberg und rund um die Alpen gehören zu den bedeutendsten archäologischen Funden in Europa. Rund 120 von ihnen liegen allein in Baden-Württemberg. Hier sind besonders der Bodensee und der Federsee bei Bad Buchau wichtige Fundstätten. Sie zeigen, wie die Menschen in der Region zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gelebt haben und sind seit 2011 in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.

    Das Pfahlbauten-Museum in Unteruhldingen und das Federseemuseum in Bad Buchau widmen sich den spektakulären Funden. Viele weitere Pfahlbauten liegen auch in Bayern, Österreich, der Schweiz, in Ostfrankreich, Oberitalien und Slowenien. Insgesamt sind mittlerweile über 900 Fundstellen belegt.

    Das Le Corbusier-Haus (r) und das Haus 13 der Weissenhof-Siedlung von Le Corbusier sind zwar nicht besonders alt, dafür aber von großem kulturellen Wert.
    Das Le Corbusier-Haus (r) und das Haus 13 der Weissenhof-Siedlung von Le Corbusier sind zwar nicht besonders alt, dafür aber von großem kulturellen Wert. Foto: picture alliance / dpa | Franziska Kraufmann

    Weltkulturerbe in Stuttgart: Le Corbusier-Häuser in der Weißenhofsiedlung

    Nicht immer landen nur alte Bauwerke und schützenswerte Naturlandschaften in der Liste der Unesco. In Stuttgart haben 2016 zwei Wohnhäuser das Welterbe-Prädikat erhalten. Die zwei Bauten wurden des französischen Architekten Le Corbusier entstanden im Jahr 1927 im Rahmen einer Werkbundausstellung und gelten als ein starkes Zeichen der Moderne. Sie dienten als Vorlage für unterschiedliche Möglichkeiten eines standardisierten Wohnungsbaus und lösten zu ihrer Zeit starke Emotionen aus.

    Le Corbusier wurde 1987 unter dem Namen Charles-Édouard Jeanneret-Gris geboren und zählt zu den wichtigsten Architekten und Städtebauern des vergangenen Jahrhunderts. Seine Ideen wurden in der ganzen Welt umgesetzt.

    Die Höhle „Hohler Fels“ bei Schelkingen auf der Schwäbischen Alb gehört mit fünf weiteren Höhlen zum Unesco-Weltkulturerbe.
    Die Höhle „Hohler Fels“ bei Schelkingen auf der Schwäbischen Alb gehört mit fünf weiteren Höhlen zum Unesco-Weltkulturerbe. Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner

    Eiszeitkunst und Höhlen auf der Schwäbischen Alb seit 2016 Unesco-Weltkulturerbe

    Ein Jahr nach der Aufnahme der Le Corbusier Häuser in Stuttgart konnte sich das Bundesland Baden-Württemberg über eine weitere Weltkulturerbe-Stätte freuen. Seit 2017 zählen auch die eiszeitlichen Höhlenmalereien, Funde und Höhlen im Schwäbischen Jura zu der Liste. Die meisten der mittlerweile von der Unesco geschützten Funde wurden im 19. Jahrhundert gemacht. Die Fundstellen mit ihren Höhlenmalereien gelten als „Wiege der Kunst“ in Europa. Geschützt ist ein Areal von insgesamt 462 Hektar in zwei Abschnitten und mit je drei Höhlen:

    Schutzzone im Tal der Ach im Alb-Donau-Kreis 

    • Hohler Fels bei Schelkingen
    • Sirgensteinhöhle bei Blaubeuren
    • Geißenklösterle bei Blaubeuren

    Schutzzone im Lonetal im Grenzgebiet von Alb-Donau-Kreis und Landkreis Heidenheim

    • Bocksteinhöhle bei Rammingen
    • Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen
    • Vogelherdhöhle bei Niederstotzingen
    Baden-Baden ist Teil der „Great Spa Towns of Europe“ und damit ein Teil des Unesco-Weltkulturerbes.
    Baden-Baden ist Teil der „Great Spa Towns of Europe“ und damit ein Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Foto: picture alliance/dpa | Uli Deck

    Baden-Baden ist Teil der „Great Spa Towns of Europe“

    2021 hat die Unesco die „Great Spa Towns of Europe“ in die Weltkulturerbe-Reihe aufgenommen. Insgesamt elf europäische Kurstädte stellen ein Zeugnis für die Bäderkultur in Europa dar, die bereits seit der Antike besteht und zwischen 1700 und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Zu den elf Unesco-Spa-Towns gehört mit Baden-Baden auch eine Stadt in Baden-Württemberg.

    Diese europäischen Städte gehören zu den Great Spa Towns of Europe:

    • Baden-Baden - Deutschland
    • Bad Ems - Deutschland
    • Bad Kissingen - Deutschland
    • Baden bei Wien - Österreich
    • Spa - Belgien
    • Karlsbad - Tschechische Republik
    • Marienbad - Tschechische Republik
    • Franzensbad - Tschechische Republik
    • Vichy - Frankreich
    • Montecatini - Italien
    • Bath - England

    Die Gegend bei Baden-Baden war bereits bei den Römern bleibt. Grund dafür sind die bis zu 68 Grad heißen Thermalquellen. In der Nähe der heutigen Altstadt gründeten die Römer zunächst ein Militärlager. Eine Steininschrift belegt, dass Kaiser Caracalla 213 dort eine luxuriöse Therme bauen ließ. Reiche und Adelige machten die Stadt gegen Ende des 18. Jahrhunderts zur Sommerhauptstadt Europas.

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