Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Ein halbes Jahr "Udo": Was seit dem Fund bei Pforzen passiert ist

Rückblick

Ein halbes Jahr "Udo": Was seit dem Fund bei Pforzen passiert ist

    • |
    • |
    Ein halbes Jahr ist seit dem Sensationsfund "Udo" in der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen vergangen. In der Zwischenzeit ist viel passiert, so hat zum Beispiel der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Fundstelle besucht.
    Ein halbes Jahr ist seit dem Sensationsfund "Udo" in der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen vergangen. In der Zwischenzeit ist viel passiert, so hat zum Beispiel der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Fundstelle besucht. Foto: Camilla Schulz, Christoph Jäckle, Volker Koneberg – Kollage: all-in.de

    Ein halbes Jahr ist es nun her, dass Forscher aus Thübingen den weltweit für Aufsehen. Die gefundenen Knochen sollen nämlich beweisen, dass sich der aufrechte Gang nicht wie bisher angenommen in Afrika, sondern deutlich früher in Europa entwickelt hat.

    Rückblick: Das ist bisher passiert.

    Eine Woche nach dem Sensationsfund hat sich auch derGemeinderat in Pforzenmit "Udo" beschäftigt: Wie sollen wir das einschätzen? Wie möchten wir das weiter behandeln? Welche Aktivitäten kommen von Außen auf uns zu und wie können wir das steuern? Diese und weitere Fragen diskutierten die Mitglieder in einer Gemeinderatssitzung im November. Wie es genau weitergeht, konnten die Gemeinderäte noch nicht sagen. Auch der bayerische MinisterpräsidentMarkus Söder zeigte sich bei einem Besuch des Fundortes begeistertvon der Entdeckung im Allgäu. Darstellen, wie es an der Fundstelle zur Zeit von "Udo" ausgesehen hat und wie sich die Menschenaffen bewegt haben, hielt Söder vor Ort für besonders wichtig. Gerade für junge Leute mache es das Thema interessanter. Die Entdeckerin von "Udo", Professorin Madelaine Böhme, war Ende November noch einmal in Pforzen und sprach vor etwa 300 Interessierten über Bürgergrabungen, die sie und ihr Team bereits früher in der Tongrube angeboten hatten. Ende 2020 sollten wiederBürgergrabungenstattfinden. Die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker sagte außerdem Fördergelder zu, die für eineMachbarkeitsstudie für ein Museumgenutzt werden sollen. Auf lange Sicht ist einMuseum oder Besucherzentrum in der Tongrubegeplant, in der Abgüsse der Funde präsentiert werden. "Udo" hat es auch ins Fernsehengeschafft, und zwar nicht nur in den Nachrichten: Im Februar 2020 war der Menschenaffe in der Arte-Dokumentation "Europa - Wiege der Menschheit" zu sehen. Außerdem wurden dieFundstücke in Thübingenunter dem Namen "Udo. Der erste Fußgänger" ausgestellt.

    "Udo"-Knochen aus Laugenteig

    Die Sensation hat auch eine Bäckerei in Irsee genutzt: Sie bot ihren Kunden "Udo"-Knochen aus Laugenteig an. Auch ein halbes Jahr nach dem Fund in der Tongrube Hammerschmiede wird "Udo" laut Bäcker Volker Koneberg nach wie vor gerne gekauft – in der aktuellen Situation aber etwas verhaltener. "Udo" sei eben ein "Story Teller", so Koneberg weiter. "Man nimmt ihn gerne mit zu Geburtstagen, Betriebsfeiern oder auch zu Freunden. Da hat man etwas zu erzählen." Ganz so erfolgreich wie das "Lotti"-Gebäck sind die Laugenteig-Knochen allerdings nicht. "Lotti war ein bisschen anders, ein Hingucker", erklärt der Bäcker. Mit einem historischen Fund sei das etwas schwieriger. Trotzdem sei "Udo" eine Attraktion. Deshalb bleibt das Laugenteig-Gebäck auch weiter im Sortiment der Bäckerei – genauso wie "Lotti". Wichtig sind laut Volker Koneberg Produkte, die eine Geschichte haben. "Wichtiger als die Optik ist der Hintergrund und die Botschaft, die dahintersteckt", ergänzt er.

    Nach "Lotti"-Gebäck: Irseer Bäckerei legt mit "Udo"-Knochen aus Laugenteig nach

    Warum eigentlich "Udo"?

    "Udo", in der Wissenschaft auch bekannt als "Danuvius guggenmosi", hat seinen Namen dem Forscherteam zu verdanken, das ihn entdeckt hat. Benannt ist der Menschenaffe nach dem deutschen Rockstar Udo Lindenberg, der am Fundtag der Knochen (17. Mai 2016) seinen 70. Geburtstag gefeiert hat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden