Eigentlich steht es seit Jahrzehnten fest: Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Immer mehr Funde deuten nun aber daraufhin, dass sich die Entwicklungslinien von Schimpanse und Mensch in Europa getrennt haben könnten. Womöglich einige Hunderttausend Jahre früher als bisher angenommen. Einen wichtigen Hinweis darauf lieferte der Fund von "Udo" in Pforzen. Die Tübinger Paläontologin Madelaine Böhme hatte dort zahlreiche Fossilien einer bislang unbekannten Ur-Menschenaffenart, die neben vielen Affenmerkmale auch Anpassungen für den aufrechten Gang zeigt, gefunden. In der Arte-Dokumentation "Europa - Wiege der Menschheit", die am am 8. Februar um 21:40 Uhr zu sehen ist, spielt "Udo" nun eine Hauptrolle. Zusammen mit einem Filmteam um den Kaufbeurer Produzenten Marcus Uhl begibt sich Böhme auf eine Spurensuche und geht der Frage nach, ob unsere Wurzeln tatsächlich in Europa liegen. Nicht nur der Sensationsfund aus Pforzen wird dabei eine Rolle spielen. Ein in Athen gefundener, über sieben Millionen Jahre alter Unterkiefer zeigt ebenso wie ein in Bulgarien gefundener Zahn vormenschliche Merkmale. Versteinerte Fußabdrücke auf Kreta lassen zudem vermuten, dass hier schon vor sechs Millionen Jahren ein Wesen aufrecht gegangen ist - früher als in Afrika. Die Dokumentation wird am Samstag, 8. Februar um 21:40 auf Arte ausgestrahlt. Eine Wiederholung der Doku gibt es am Sonntag, 16. Februar um 07:05 Uhr und am Dienstag, 18. Februar um 11:20 Uhr.
Arte-Dokumentation