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Die älteste bewohnte Burg Deutschlands liegt in Baden-Württemberg

Burgen und Schlösser in Baden-Württemberg

Das ist die älteste bewohnte Burg Deutschlands

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    Das ist die älteste bewohnte Burg Deutschlands. Ihre Anfänge gehen zurück bis ins 7. Jahrhundert.
    Das ist die älteste bewohnte Burg Deutschlands. Ihre Anfänge gehen zurück bis ins 7. Jahrhundert. Foto: IMAGO/Peter Widmann (Archivbild)

    Ganz im Süden von Baden-Württemberg, am Ufer des Bodensees und mit Blick auf die Alpen liegt die älteste bewohnte Burg Deutschlands: die Alte Burg in Meersburg.

    Die Burg liegt auf einem Hügel nah der Uferpromenade der bei vielen Touristen sehr beliebten Meersburger Altstadt und thront sozusagen über dem Bodensee. Die Anfänge der Burg reichen laut Stadt Meersburg bis ins 7. Jahrhundert zurück. Erbaut wurde sie demnach - kein Witz - von Dagobert. Es handelt sich dabei aber nicht um die reichste Ente der Disney-Welt, sondern um König Dagobert I. aus dem Geschlecht der Merowinger. Nach ihm ist auch heute noch ein Wehrturm der Burg benannt. Er befindet sich im Nordwesten der Burg und ist der älteste Teil der Burganlage.

    Fürstbischöfe und Säkularisation: Die Alte Burg über die Jahrhunderte

    Meersburg war lange Zeit Sitz der Fürstbischöfe im Bistum Konstanz und so ein Zentrum sowohl weltlicher als auch geistlicher Macht. Insgesamt 44 Fürstbischöfe residierten ab 1211 für mehr als 500 Jahre in Meersburg - und bauten auch die Alte Burg lange weiter aus, bis schließlich das Neue Schloss hinzukam. Wie die Stadt Meersburg auf ihrer Website schreibt, ist die Burg "in keinem Teil der Anlage Ruine, sie ist nie zerstört worden." Das mache die über 1000-jährige Burg so besonders.

    Blick auf die Burgbrücke.
    Blick auf die Burgbrücke. Foto: IMAGO/Markus Hermenau

    Die Meersburg ist die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands

    Nach dem Ende als Residenz für Fürstbischöfe (Säkularisation) fiel die Meersburg, wie die Burg auch genannt wird, im Jahr 1802 an das spätere Großherzogtum Baden. In der Folge wurde sie großteils als Behördensitz genutzt, beherbergte aber auch mehrere pensionierte Beamte des Fürstbischofs. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dort das Hofgericht des badischen Seekreises untergebracht.

    Die Meersburg in Privatbesitz: Wer waren und sind die Eigentümer?

    Die Meersburg wechselte in den nächsten Jahrzehnten häufiger den Besitzer. 1838 erwarb der Adelige Joseph von Laßberg die Alte Burg für 10.000 Gulden und rettete sie so vor dem Verfall und dem Abriss. Ende desselben Jahres zog er dort mit seiner Frau, der Schwester der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, ein.

    Die Alte Burg vom Bodensee aus gesehen mit der Altstadtpromenade im Vordergrung.
    Die Alte Burg vom Bodensee aus gesehen mit der Altstadtpromenade im Vordergrung. Foto: IMAGO/Manfred Bail

    Wer wohnte alles auf der Alten Burg in Meersburg

    Die bekannte deutsche Lyrikerin verbrachte auf der Burg ab 1841 einen großen Teil ihrer letzten acht Lebensjahre und schuf dort einen großen Teil ihrer Gedichte. Sie starb 1848 schließlich auf der Burg. 1877 verkauften die Nachfahren von Laßberg die Burg an den Münchner Carl Mayer von Mayerfels. Er ließ die Burg in Teilen renovieren und gründete das auch heute noch bestehende Burgmuseum. Die Burg wurde in der Folge weiter vererbt und fand ihren Weg in den Besitz der Familie Naeßl, der die Burg auch heute noch als Wohnsitz dient.

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