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Baden-Württemberg
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Oberschwaben: In dieser Stadt findet ihr Naturerlebnisse und Sehenswürdigkeiten an einem Ort

Ausflug

Mal so richtig durchatmen! Diese oberschwäbische Stadt bietet viel Natur und jede Menge Geschichte

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    Diese Stadt in Oberschwaben bietet viele Naturerlebnisse und Sightseeing in Kombination.
    Diese Stadt in Oberschwaben bietet viele Naturerlebnisse und Sightseeing in Kombination. Foto: imago/Kickner

    Wer Kißlegg einen Besuch abstattet, der kann mal richtig durchatmen. Nicht umsonst trägt der Marktflecken im Herzen des württembergischen Allgäus in Oberschwaben den Titel Luftkurort. Die Gemeinde ist umgeben von viel Natur: Wälder, Wiesen, Moore und Seen - nicht weit entfernt liegen zudem die Alpen.

    Aber auch abseits der Naturhighlights hat Kißlegg einiges zu bieten. Eine spannende Stadtgeschichte, etliche Sehenswürdigkeiten und sogar ein Schatz warten auf die Besucher.

    • Regierungsbezirk Tübingen
    • Landkreis: Ravensburg
    • Höhe: 664 Meter
    • Fläche: 92,45 Quadratkilometer
    • Einwohner: 9530 (Stand Dezember 2024)
    • Kfz-Kennzeichen: RV
    • Postleitzahl 88353

    Kißlegg liegt zwischen den Städten Bad Wurzach, Leutkirch, Wangen und der Gemeinde Argenbühl. Zudem grenzen Vogt und Wolfegg an das Gemeindegebiet von Kißlegg an. Die Gemeinde besteht aus sechs Ortsteilen und fast 170 weiteren Dörfern, Weilern und Einzelhöfen. Durch das Kißlegger Gemeindegebiet verläuft zudem die Europäische Hauptwasserscheide.

    Kißlegger Stadtgeschichte: Wechselnde Herrscher, Zerstörung und Wiederaufbau

    Wie viele Ortschaften Oberschwabens kann auch Kißlegg auf eine lange Geschichte mit wechselnden Herrschaften zurückblicken. Vermutlich war die Gegend um Kißlegg bereits während der Römerzeit besiedelt, ein umfangreicher Münzfund wurde nahe Oberhorgen gefunden.

    Aus dem 8. Jahrhundert ist die Gründung einer Zelle mit Wohnung und Kirche dokumentiert. Diese wurde im Jahr 824 urkundlich erwähnt. Um 850 kam die entstandene Siedlung in den Besitz des Klosters Sankt Gallen. Im 11. bzw. 12. Jahrhundert wurde die Burg Kislegge erbaut und ab 1227 herrschten die Herren von Kiselegge über die Siedlung. Ab dem 15. Jahrhundert ist der Ortsname Kißlegg bekannt.

    Nach 1300 übernahm die Familie der Schellenberg zeitweise die Herrschaft über den Ort, 1708 fiel Kißlegg an die Linie Waldburg-Wolfegg und Waldsee und gehörte ab 1793 zum Haus Waldburg-Zeil.

    Während des Bauernkrieges befand sich Kißlegg im Zentrum der Auseinandersetzungen und wurde 1548 fast vollständig zerstört. Ein Feuer im Jahr 1704 zerstörte die Siedlung erneut fast komplett.

    Ab 1806 war Kißlegg württembergisch und nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte es zur französischen Besatzungszone. Seit 1952 gehört die Ortschaft zum Bundesland Baden-Württemberg und seit 1973 zudem zum Landkreis Ravensburg.

    Traumhafte Landschaft und beste Luft: Kißlegg hat viel zu bieten.
    Traumhafte Landschaft und beste Luft: Kißlegg hat viel zu bieten. Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle

    Sehenswürdigkeiten in Kißlegg

    • Neues Schloss mit Schlosspark
    • Altes Schloss
    • Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich mit Augsburger Silberschatz
    • Friedhofskapelle St. Anna
    • Wallfahrtskirche Maria Königin der Engel in Rötsee
    • Naturdenkmal Heiliger Stein 
    • Erlebnispfad Burgermoos
    • Kißlegger Seenplatte
    • Arrisrieder Moos

    Neues Schloss Kißlegg

    Das Neue Schloss Kißlegg wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und war bis in die 1940er-Jahre des Hauses Waldburg-Zeil und ging dann an die Gemeinde über. Das dreistöckige Gebäude ist von einem Schlosspark umgeben. Im zweiten Stockwerk befand sich von 1993 ein Kunstmuseum - heute werden die Räume für wechselnde Ausstellungen genutzt.

    Das Neue Schloss in Kißlegg.
    Das Neue Schloss in Kißlegg. Foto: imago/imagebroker/ManfredB ail

    Altes Schloss Kißlegg

    Das Alte Schloss in Kißlegg wurde um das Jahr 1560 durch Hans Ulrich von Schellenberg errichtet - zuvor stand an selbiger Stelle eine mittelalterliche Burg. Der quadratische Bau mit Ecktürmen ist heute im Besitz der Familie Waldburg-Wolfegg. Zum Alten Schloss gehören ein Park und mehrere Wirtschaftsgebäude.

    Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich mit Augsburger Silberschatz

    Mitten in Kißlegg erhebt sich die Barockkirche St. Gallus und Ulrich. Der ursprüngliche romanische Kirchenbau wurde im Jahr 1548 bei einem Feuer zerstört. Bis 1738 wurde die neu errichtete gotische Kirche im Stil des Barock umgebaut. Zahlreiche Grabmäler aus dem 16. und 17. Jahrhundert und eine Muttergottes aus dem Jahr 1623.

    In der Pfarrkirche befindet sich zudem der Augsburger Silberschatz. Dieser einzigartige Schatz besteht aus 21 Teilen (u.a. Kreuz, Statuette, Halbfiguren) und wurde 1775 an die Kirchengemeinde vermacht. Der Augsburger Silberschatz ist seit den 1970er-Jahren sicher in Vitrinen untergebracht und kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

    Friedhofskapelle St. Anna in Kißlegg

    Die Kapelle St. Anna ist eine Friedhofskapelle und wurde von 1718 bis 1723 errichtet. Sie besteht aus einem Langhaus, einem Chor und einem Glockenstuhl. Der Innenraum wurde von Hans Herkommer gestaltet, einige Fresken stammen von Cosmas Damian Asam.

    Wallfahrtskirche Maria Königin der Engel in Rötsee

    Im Weiler Rötis bei Kißlegg befindet sich die Wallfahrtskirche Maria Königin der Engel. Die Kirche steht auf einer ehemaligen Insel des weitgehend verlandeten Rötsees. Teile des Kirchenbaus stammen aus dem 11. Jahrhundert. In der Kirche liegt das Grab des Seligen Ratpero, der im 10. bzw. 11. Jahrhundert eine Einsiedelei gründete.

    Naturdenkmal Heiliger Stein

    Bei Waltershofen liegt in einem Waldstück das Naturdenkmal Heiliger Stein. Bei diesem handelt es sich um einen Gneisblock von rund 39 Tonnen Gewicht, der durch die Vergletschung während der Würmeiszeit an seinen heutigen Platz transportiert wurde.

    Burgermoos bei Kißlegg

    In unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum von Kißlegg befindet sich das Burgermoos. In dem über 10.000 Jahre alten Moor befindet sich ein rund vier Kilometer langer Erlebnispfad mit Mitmachstationen. Dieser führt die Besucher auf Holzplanken durch das Moos - vorbei u.a. an den Resten einer alten Torffabrik.

    Kißlegger Seenplatte

    Rund um Kißlegg und die Ortteile Immenried und Waltershofen liegt mit der Kißlegger Seenplatte eine sehenswerte Ansammlung von Seen und Weihern. Die Seen Obersee (ca. 25 Hektar), Holzmühleweiher (ca. 24. Hektar) und Argensee (ca. 28 Hektar) sind beliebte Badegewässer. Der Zeller See im Südwesten von Kißlegg ist eng mit der Geschichte von Kißlegg verbunden. Hier stand bereits im Jahr 824 eine Klosterzelle, aus der sich später die Siedlung entwickelte.

    Aktivitäten in und um Kißlegg

    Die Natur um Kißlegg bietet zahlreiche Möglichkeiten, um aktiv zu sein. Besonders Wanderer und Radfahrer kommen auf zahlreichen Routen auf ihre Kosten. Während der Sommermonate gibt es mehrere Badestellen an den Naturgewässern. Im Neuen Schloss finden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Zudem liegt Kißlegg an der Oberschwäbischen Barockstraße und der Radrunde Allgäu.

    Anreise: Wie komme ich nach Kißlegg?

    Kißlegg ist gut an den ÖPNV angebunden. Die Stadt ist ein Knotenpunkt für die Bahnstrecken „München-Memmingen-Lindau“ und „Ulm-Aulendorf-Ravenburg-Friedrichshafen“. Zudem verbinden mehrere Buslinien die Stadt mit den umliegenden Gemeinden. Busse im BODO-Netz sind auf die Bahnverbindungen abgestimmt. Folgende Buslinien fahren nach und von Kißlegg:

    • Buslinie 7549
    • Buslinie 7550
    • Buslinie 7544
    • Buslinie 7535
    • Buslinie 7543

    Autofahrer erreichen Kißlegg über die Bundesautobahn A96 und die gleichnamige Anschlussstelle. Die beiden Regionalflughäfen Memmingen und Friedrichshafen sind jeweils nur 47 Kilometer, bzw. 42 Kilometer entfernt.

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