Auf 817 Metern trohnt hoch über dem Ort Honau, in der Gemeinde Lichtenstein, im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg ein malerisches Schloss. Das auf einem Felsen zwischen Wäldern und Hügeln in der Schwäbischen Alp errichtete Bauwerk ist auch unter dem Namen “Märchenschloss Württembergs” bekannt. Es handelt sich um Schloss Lichtenstein. Alles Wichtige zu dem prächtigen Sitz der Herzöge von Urach:
Schloss Lichtenstein: Das Märchenschloss in der Schwäbischen Alp auf einen Blick
- Erbaut im 19. Jahrhundert auf der ursprünglich 1390 datierten Burg Lichtenstein
- Geschaffen von Wilhelm, Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach, auf der Grundlage eines Romans
- Liegt am Albtrauf auf einer Höhe von 817 Metern über dem Echaztal der Schwäbischen Alb.
- Schlossherr ist der Nachfahre des Erbauers Herzog Wilhelm Albert von Urach
- Schlosshof und Innenräume können fast das ganze Jahr über besichtigt werden.

Die Öffnungszeiten von Schloss Lichtenstein
- Januar: geschlossen
- Februar: geschlossen
- März: Täglich zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet (letzter Einlass 15.30 Uhr).
- April bis Oktober: Täglich zwischen 09:00 und 18:00 Uhr geöffnet (letzter Einlass 17.30 Uhr).
- November bis Dezember: Täglich zwischen 10:00 und 16:00 Uhr geöffnet (letzter Einlass 15.30 Uhr).
- An Weihnachten (24., 25. und 26. Dezember) geschlossen.
Die Preise im Märchenschloss Lichtenstein
Besucher des Schlosses Lichtenstein können sich entweder nur den Schlosshof ansehen und die Innenräume des Märchenschlosses. Das ist jedoch nur mit einer Führung möglich. Die Preise:
Der Eintritt nur für den Schlosshof:
- Erwachsene: 5 Euro
- Ermäßigte: 4 Euro
- Kinder (6-16 Jahre): 3 Euro
Führung durch die Innenräume vom Schloss Lichtenstein (inklusive Eintritt in den Schlosshof):
- Erwachsene: 14 Euro
- Ermäßigte: 12 Euro
- Kinder (6-16 Jahre): 8 Euro

Führungen im Schloss Lichtenstein: Das Märchenschloss Württembergs von innen
Eine Führung durch das Schloss Lichtenstein dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Führungen finden täglich über den ganzen Tag ca. alle 20 Minuten statt. Für Gruppen ab 15 Personen ist eine Reservierung über ein Kontaktformular möglich. Besucher bekommen dabei das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss zu sehen.
Im Erdgeschoss können die Waffenhalle, die Schlosskapelle mit den wertvollen Glasmalereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert, einige spätmittelalterliche Gemälde und die Trinkstube mit Vertäfelung sowie Wandmalereien bestaunt werden.
Im ersten Obergeschoss befinden sich das reich bemalte Königszimmer, das Wappenzimmer und das Erkerzimmer mit mittelalterlichen Möbeln. Hier betreten die Gäste außerdem den größten Raum des Schlosses, den Rittersaal. Die Wände des Saals sind mit Holz getäfelt, Decke und Fenster sind künstlerisch bemalt. Im Treppenhaus des Schlosses treffen die Besucher zum Abschluss auf den berühmten "Schützen vom Lichtenstein", einen Armbrustschützen, der immer auf den Betrachter zielt, bzw. schaut.
Wanderungen am Schloss Lichtenstein: Das Märchenschloss in seiner ganzen Pracht
Das Märchenschloss Württembergs ist jedoch nicht nur von innen, sondern besonders auch von außen prachtvoll anzusehen. Eine Wanderung um das Schloss herum lohnt sich deshalb für jeden Ausflug. Hier einige leichte und mittelschwere Wanderungen:
Wanderung Honau
Diese Wanderroute beginnt entweder am Schloss Lichtenstein oder im Ort Honau. Vom Ort bis zum Schloss - oder umgekehrt - sind es etwa 1,9 Kilometer. Man braucht in etwa eine halbe Stunde und kann sehen, wie das Schloss nach und nach größer wird - oder kleiner.
Wanderung Traifelberg
Der Traifelberg liegt in etwa gegenüber von Schloss Lichtenstein. Vom Schloss zum Berg geht man ungefähr 2,3 Kilometer in einer Zeit von knapp 40 Minuten. Die Wanderung verläuft dann entweder auf dem gleichen Weg zurück, oder über die Felsengalerie am Traifelberg in einer Runde wieder zum Schloss. Insgesamt kommt man so auf etwa 5,1 Kilometer und eine Gehzeit von eineinhalb Stunden.
Wanderung Bärenhöhle
Wer es noch etwas ausladender mag, wandert am besten vom Schloss Lichtenstein aus zur Bärenhöhle. Die Bärenhöhle liegt etwa sieben Kilometer und knapp zwei Stunden Gehzeit entfernt vom Schloss und kann ebenfalls besichtigt werden.

Welcher Film wurde im Schloss Lichtenstein gedreht?
Dass das Schloss Lichtenstein eine märchenhafte Kulisse bietet, erkannte auch schon die Filmindustrie. 2009 war Schloss Lichtenstein der Drehort des Märchenfilms "Dornröschen". In der Verfilmung des bekannten Märchens der Brüder Grimm stellt Lichtenstein das verzauberte und von einer Dornenhecke überwucherte Schloss dar.
Wie entstand Schloss Lichtenstein und wer wohnt heute auf dem Schloss?
Wilhelm, Graf von Württemberg, der spätere Herzog von Urach und Vetter des Königs, interessierte sich sehr für mittelalterliche Geschichte. Besonders das Buch "Lichtenstein" von Wilhelm Hauff aus dem Jahr 1826 hatte es ihm angetan. So sehr, dass er beschloss, das Gemäuer aus dem Roman wirklich zu bauen. Er kaufte deshalb König Wilhelm von Württemberg ein altes Jagdschloss ab. Auf den Grundmauern errichtete er eine Ritterburg im mittelalterlichen Stil. 1842 - nach zwei Jahren Bauzeit - war Schloss Lichtenstein fertig.
1869 stirbt Graf Wilhelm auf seinem geliebten Schloss Lichtenstein. Bis heute ist das Märchenschloss laut der Gemeinde Lichtenstein im Privatbesitz seiner Familie. Das Adelsgeschlecht derer von Urach lebt und wohnt bis heute dort. Seit dem Jahr 1991 ist das Schloss Lichtenstein Wohnsitz von Wilhelm Albert von Urach.
Ja-Wort, wie im Märchen: Hochzeit feiern in Schloss Lichtenstein
Auch Heiraten ist im Schloss Lichtenstein möglich. Von März bis Dezember können Paare sich im hier befindlichen Standesamt das Ja-Wort geben. Auch ein Sektempfang und ein Fotoshooting im Schlosshof sind möglich.
Wie heißt das Gespenst auf Schloss Lichtenstein?
Auf Schloss Lichtenstein soll es auch ein Gespenst geben. Es heißt Alfons. Vor dem Schlossgespenst müssen sich die kleinen Besucher aber nicht fürchten. Laut der Internetseite des Schlosses Lichtenstein wohnt Alfons im Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb und kümmert sich um all die schönen Sachen darin. Irgendwer muss ja schließlich aufpassen!
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