'Das Wort Starkregenereignis wird seinen Schrecken hier an Gennach-Hühnerbach sicher verlieren.' So zuversichtlich war Josef Schweinberger, Vorsitzender des Zweckverbandes Hochwasserschutz Gennach-Hühnerbach, bei der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens in Thalhofen. Beinahe zwei Jahre nach Bauende im Oktober 2010 ist das zweite Becken des Zweckverbandes nun ganz fertiggestellt.
Gute Zusammenarbeit
Schweinberger lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und erinnerte zu diesem Anlass an das Hochwasser zu Pfingsten 1999. Damals entstand ein Schaden in Millionenhöhe. 'Der Schock saß bei uns sehr tief. Unsere Feuerwehr war auf so etwas in keiner Weise vorbereitet', beschrieb Schweinberger die Situation. 2007 wurde dann der Zweckverband Hochwasserschutz Gennach-Hühnerbach gegründet. Bei dem Becken in Thalhofen könne man unter anderem sehen, was der Verband so alles hervorbringen kann, so der Vorsitzende.
1,2 Millionen Euro Kosten
Insgesamt 1,2 Millionen Euro kostet das Projekt. Einen Anteil von 900 000 Euro übernimmt dabei der Freistaat. 'Die Schäden, die damit verhindert werden, sind deutlich höher als die jetzigen Kosten', beurteilte Karl Michael Scheufele, Regierungspräsident von Schwaben, die Ausgaben. Der Rest wird auf die elf Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes aufgeteilt. Bei einem 100-jährigen Hochwasser kann das Rückhaltebecken, das sich in einem Tal vor Thalhofen befindet, bis zu 110 000 Kubikmeter Wasser zurückhalten. Gleichzeitig wird der Fluss des Wassers, der aus dem Becken kommt, über eine Drosseleinrichtung auf 8,9 Kubikmeter pro Sekunde heruntergefahren.
Richard Ficker, Bürgermeister von Stöttwang, war mit dem Ergebnis des 'Jahrhundertwerkes' mehr als zufrieden. 'Die Baumaßnahmen sind alle reibungslos abgelaufen. Die Baufirma hatte alles im Griff', sagte er. Auch die recht langwierigen naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen, die nach Bauende noch anstanden, könnten sich sehen lassen. Direkt vor dem Hochwasserrückhaltebecken, das in den Gewässerlauf der Gennach integriert wurde, entstand so ein Naturteich. 'Es handelt sich hierbei aber nicht um einen neuen Badeweiher', betonte Ficker noch einmal mit Nachdruck. Es sollen noch zwei Bänke für Spaziergänger aufgestellt werden, 'damit sie sich an der schönen Landschaft laben können', so der Bürgermeister.
Begleitet von der Musik der Alphornbläser aus Stöttwang gab Pfarrer Thomas Herz am Ende der Einweihung dem Hochwasserrückhaltebecken dann den kirchlichen Segen. In der Hoffnung, dass beim nächsten Jahrhunderthochwasser die Ortschaften um Thalhofen geschützt sind.