Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten

Matterhorn: Bergsteiger lassen Kameraden ohne Seil zurück - Mann verirrt sich

Zu langsam unterwegs

Bergsteiger lassen Kameraden an einem der gefährlichsten Berg der Welt ohne Seil zurück

    • |
    • |
    Schweizer Luftretter mussten am Dienstag einen Bergsteiger vom Matterhorn retten. Der Mann war von seinen beiden Kameraden ohne Seil auf dem Hörnligrat zurückgelassen worden. Dort hatter er sich in unwegsames Gelände verirrt. (Symbolfoto)
    Schweizer Luftretter mussten am Dienstag einen Bergsteiger vom Matterhorn retten. Der Mann war von seinen beiden Kameraden ohne Seil auf dem Hörnligrat zurückgelassen worden. Dort hatter er sich in unwegsames Gelände verirrt. (Symbolfoto) Foto: IMAGO / Wirestock

    Drei Bergsteiger aus Tschechien planten am Dienstagmorgen, das Matterhorn über den Hörnligrat zu besteigen. Doch auf etwa 3.600 Metern Höhe trennten sich zwei der Bergsteiger von ihrem dritten Kameraden und ließen ihn ohne Seil zurück, berichtet die schweizerische Polizei. Während die beiden schneller zum Gipfel aufstiegen, verlor der zurückgelassene Alpinist die Orientierung und geriet in unwegsames Gelände.

    In seiner Not wandte er sich an die Kantonale Walliser Rettungsorganisation KWRO. Kurz nach 07:00 Uhr startete ein Helikopter der Air Zermatt mit einem Rettungsspezialisten in Richtung Matterhorn und rettete den Mann unverletzt aus seiner misslichen Lage am Hörnligrat.

    Zunahme der Einsätze im Hochgebirge

    Das sommerliche Wetter und die Ferienzeit lockten in den vergangenen Tagen viele Menschen in höhere Lagen. Die Folgen bekamen die Einsatzkräfte zu spüren: Die Air Zermatt verzeichnete eine Zunahme an Einsätzen in den Bergen, berichtet die schweizerische Polizei. Diese Einsätze waren vielfältig: So retteten die Crews beispielsweise Biker, erschöpfte Wanderer und Alpinisten, die von Steinschlägen überrascht wurden. Gleichzeitig wurden die Retter der Air Zermatt auch zu medizinischen Notfällen gerufen. Am Matterhorn kam es zu zwei tragischen Bergunfällen. Zwei Alpinisten stürzten dort innerhalb von nur fünf Tagen in den Tod. 

    Das Matterhorn

    Das Matterhorn ist mit 4.478 Metern einer der höchsten Berge der Alpen. Wegen seiner markanten Form und seiner Besteigungsgeschichte zählt das Matterhorn auch zu den bekanntesten Bergen der Welt. Für die Schweiz ist es ein Wahrzeichen und eine der meistfotografierten Touristenattraktionen. Seit Beginn der Aufzeichnungen stürzten hier knapp 600 Alpinisten in den Tod. Gemessen an dieser Statistik ist das Matterhorn laut Medienberichten nach den absoluten Zahlen der Berg mit den weltweit meisten Todesfällen. Das liegt an seiner Bekanntheit und seiner Schwierigkeit, berichtet das Magazin Bergwelten. Schon der einfachste Weg, der Hörnligrat, ist demnach eine lange, ausgesetzte Kletterei im Schwierigkeitsgrad III - und das auf einer Höhe von über 4.000 Metern. Diesen Weg müssen die Alpinisten auch im Abstieg nehmen. Hinzu kommt, dass aufgrund seines Prestiges 2.500 bis 3.000 Alpinisten pro Jahr versuchen, das Matterhorn zu erklingen. Darunter sind auch einige, die der Tour nicht gewachsen sind und damit sich und andere in Gefahr bringen. 

    Der Berg steht in den Walliser Alpen zwischen Zermatt und Breuil-Cervinia. Ost-, Nord- und Westwand liegen auf schweizerischem, die Südwand auf italienischem Staatsgebiet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden