Immer wieder kommt Staub aus der Sahara zu uns nach Bayern. Innerhalb weniger Wochen gab es das Phänomen Deutschland schon fünfmal. Kaum ist der Saharastaub von vergangener Woche verschwunden, ist schon wieder der nächste in Sicht.
Nächster Saharastaub in Deutschland ab Freitag
Am Freitag kommt von Nordafrika über das Mittelmeer wieder Saharastaub in Deutschland an. Auch am Samstag und Sonntag bleibt der Staub in der Luft. Am Sonntag könnte es im Südwesten Deutschlands einzelne Schauer und Gewitter geben.Dann könnte es zu einem Blutregen kommen.
Hat der Klimawandel einen Einfluss auf den Saharastaub?
Doch woran liegt das? Hat der Klimawandel einen Einfluss auf den Saharastaub in Deutschland? "Ich bin da ein bisschen vorsichtig", sagt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Was wir aktuell erleben, sei eigentlich nur Wetter. Erst nach einem Zeitraum von mindestens 30 Jahren könne man von Klima sprechen. Erst dann könnte eine Aussage darüber getroffen werden. "Deswegen halte ich mich da etwas zurück", so Jung. Eine ähnliche Meinung hat Michael Sachweh, Wetterexperte des Bayerischen Rundfunks: "Den Klimawandel in Gestalt des Erwärmungstrends gibt es schon seit Mitte der 1980er Jahre. Wir beobachten aber in den letzten Jahrzehnten keine signifikante Zunahme von Wüstenstaubausbrüchen nach Bayern." Es sei allerdings eine größere Beharrlichkeit bestimmter Großwetterlagen zu erkennen, also länger andauernde Wetterphasen, so der Bayerische Rundfunk. Das gelte für Hochdrucklagen ebenso wie bei Regenwetter. Eine mögliche Ursache seien die schwächer gewordenen Jetstreams, die Hochs und Tiefs weitertransportieren. "So kann ich mir als Klimawandeleffekt zwar keine größere Häufung von Sahara-Staub-Episoden vorstellen", so Sachweh. Aber wenn der Saharastaub in Deutschland eintreffe, halte er sich wegen der trägeren Winde länger als in früheren Zeiten in der höheren Atmosphäre.
Wie kommt der Saharastaub nach Deutschland?
Der Saharastaub ist ein normales Wetterphänomen.Der Sand zieht etwa fünf bis fünfzehnmal im Jahr bis nach Deutschland. Das passiert hierzulande vor allem im Frühjahr und im Sommer. Die Sandkörnchen, beziehungsweise die Staubpartikel, werden in der Saharawüste in Afrika aufgewirbelt. Wirbelstürme treiben die Partikel, die im Durchschnitt nur fünf bis zehn Mikrometer groß sind, in die Höhe. Sie können bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen. Heißer, starker Wind trägt die Körnchen dann in Richtung Norden. Die mit den Staubpartikeln beladene Luft kommt so auch über die Alpen und bis zu uns.