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Baden-Württemberg
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Eine besondere Stadt in Baden-Württemberg liegt zwischen Ulm und dem Bodensee

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Diese Stadt in Baden-Württemberg verbindet barocke Pracht, gletschergeformte Landschaft und Biergenuss

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    In einem Stadtteil steht die prachtvolle barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul.
    In einem Stadtteil steht die prachtvolle barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul. Foto: imago/Kickner (Archivbild)

    Barocke Kirchen, interessante Museen - eines davon unter freiem Himmel, ruhig daliegende Moore und eine eigene Brauerei. Das alles vereint eine kleine aber feine Stadt in Baden Württemberg, gelegen zwischen Ulm und dem Bodensee.

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    Bad Schussenried: Die wichtigsten Fakten

    Die Rede ist von Bad Schussenried im oberschwäbischen Landkreis Biberach. Die wichtigsten Informationen in aller Kürze:

    • Bundesland: Baden Württemberg
    • Regierungsbezirk: Tübingen
    • Einwohnerzahl: ca. 26.000
    • Postleitzahl: 88427
    • Höhe: 570 m ü. NHN
    • Fläche: 55,01 Quadratkilometer
    • KFZ-Kennzeichen: BC

    Die Lage Bad Schussenrieds

    Bad Schussenried liegt zwischen Ulm und dem Bodensee am Fluss Schussen. Der Name der Kernstadt ist Bad Schussenried, die drei zugehörigen Stadtteile tragen die Namen Otterswang, Reichenbach und Steinhausen. Die Stadt ist umgeben von natürlichen Feuchtgebieten, die unter Naturschutz stehen.

    Bad Schussenried hat folgende Nachbargemeinden:

    • Bad Buchau
    • Oggelshausen
    • Ingoldingen
    • Aulendorf 
    • Ebersbach-Musbach
    • Bad Saulgau
    • Allmannsweiler

    Die Geschichte Bad Schussenrieds - Steinzeit und Mittelalter

    Archäologen fanden heraus, dass die Region um Bad Schussenried bereits in der Steinzeit besiedelt war. 1866 wurde ein Lagerplatz von Jägern und Sammlern gefunden. Diese Funde gelten als die ersten altsteinzeitlichen Funde in Mitteleuropa. Auch jungsteinzeitliche Pfahlbauten wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt.

    In Mittelalterlichen Uhrkunden von 1153 fällt dann zum ersten Mal der Name „Shuozenried“. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Schwaben. Das Kloster Schussenried (gegründet 1183) spielt seit seiner Errichtung für die Geschichte der Stadt eine wichtige Rolle. Im Mittelalter unter anderem deshalb, weil es der Abtei einige Privilegien einbrachte.

    Das Kloster in Bad Schussenried gibt es seit dem 12. Jahrhundert.
    Das Kloster in Bad Schussenried gibt es seit dem 12. Jahrhundert. Foto: imago/Peter Sandbiller (Archivbild)

    Im 19. Jahrhundert wird das Kloster Bad Schussenried zum psychiatrischen Krankenhaus

    1805 fiel Schussenried und damit das Kloster dem Königreich Württemberg in die Hände und damit dem Oberamt Waldsee. Die damaligen Grafen ließen 1835 das Kloster vergrößern.

    Zehn Jahre später wurde das neue Kloster als Psychiatrisches Landeskrankenhaus genutzt. Noch heute ist es Zentrum für Psychiatrie. In Zeiten des Dritten Reichs wurde es jedoch finster um das Krankenhaus. Im Rahmen der Euthanasie-Aktion T4, während der das NS-Regime systematisch psychisch Kranke und Menschen mit Behinderung tötete, diente es als „Zwischenanstalt“ für den Transport derselben.

    1947 wurde Schussenried zur Stadt erhoben

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schussenried Teil der Französische Besatzungszone und somit des neu gegründeten Landes Württemberg-Hohenzollern. 1947 wurde aus dem Ort Schussenried die Stadt Schussenried.

    Seit 1952 gibt es Württemberg-Hohenzollern nicht mehr, es ging im Bundesland Baden-Württemberg auf. Stattdessen gibt es nun den Landkreis Biberach und den Regierungsbezirk Tübingen, in denen Schussenried seitdem liegt.

    Den Zusatz „Bad“ erhielt die Stadt als Kurort im April 1966.

    Sehenswürdigkeiten in Bad Schussenried

    Auf den ersten Blick vielleicht nicht zu erkennen, verfügt Bad Schussenried bei genauerem Hinschauen über einige Sehenswürdigkeiten, die durchaus einen Besuch wert sind.

    Besondere Höhepunkte in Bad Schussenried sind:

    • Kloster Schussenried
    • Die Kirchen Steinhausen, Otterswang und Reichenbach
    • Bierkrugmuseum
    • Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach
    • Wallfahrtsmuseum „Alte Schmiede“ Steinhausen
    • Ailinger Erlebnismühle
    • Kutschenmuseum der Familie Mayerföls
    • Zentrales württembergisches Mundartarchiv und Museum
    • Geopfad Bad Schussenried
    • Schussenquelle

    Einige der Sehenswürdigkeiten werden im Folgenden kurz vorgestellt.

    1. Kloster Schussenried

    Über die Geschichte des Klosters wurde oben schon genauer berichtet. Das 1183 gegründete Gebäude ist sehenswert, so auch die zugehörigen prachtvollen Bibliothekssäle im Nordtrakt der Anlage. Aus dem Mittelalter ist indes noch die barockisierte, dreischiffige Sankt-Magnuskirche erhalten, darin beeindruckende Deckenfresken und ein Chorgestühl.

    Der Chorraum mit Chorgestühl und Hochalta in der Klosterkirche St. Magnus ist durchaus sehenswert.
    Der Chorraum mit Chorgestühl und Hochalta in der Klosterkirche St. Magnus ist durchaus sehenswert. Foto: imago/imagebroker (Archivbild)

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    2. Die Kirchen Steinhausen, Otterswang und Reichenbach

    Die Wallfahrtskirche St. Peter und Paul im Ortsteil Steinhausen gilt als Wahrzeichen des oberschwäbischen Barock und zieht viele Touristinnen und Touristen an. Sie wird oft als „schönste Dorfkirche der Welt“ betitelt, was jedoch irreführend ist, da sie viel zu groß für eine schlichte Dorfkirche ist. Bauherr Abt Didakus wurde seiner Zeit wegen Baukostenüberschreitung gemaßregelt und zur Strafe versetzt.

    Mit seinen Kirchen kann Bad Schussenried punkten. Hier zu sehen: St. Peter und Paul im Ortsteil Steinhausen.
    Mit seinen Kirchen kann Bad Schussenried punkten. Hier zu sehen: St. Peter und Paul im Ortsteil Steinhausen. Foto: IMAGO/Pond5 Images (Archivbild)

    Die ebenfalls barocke (Spätbarock) Kirche St. Oswald im Ortsteil Otterswang wurde 1770 erbaut. Jährlich zu Erntedank wird sie mit einem prachtvollen Teppich aus Feld- und Gartenfrüchten geschmückt und zieht daher zu dieser Zeit viele Besucherinnen und Besucher an.

    1460 wurde die Kirche zu den Heiligen Sebastian, Blasius und Agatha im Ortsteil Reichenbach errichtet und ist somit nach der Klosterkirche die älteste der Stadt. Sie wurde jedoch auch am häufigsten restauriert.

    3. Bierkrugmuseum

    Bierkrüge aus fünf Jahrhunderten werden im Bierkrugmuseum Bad Schussenried gezeigt. Es ist das erste Museum dieser Art in Deutschland. Wer eine Führung mitmacht, kann die Schussenrieder Brauerei Ott besichtigen. Dort ist der drittgrößte Bergkristall der Welt ausgestellt. Bad Schussenried hat also den ein oder anderen Rekord aufgestellt.

    Derartige Prachtexemplare kann man im Bierkrugmuseum in Bad Schussenried betrachten.
    Derartige Prachtexemplare kann man im Bierkrugmuseum in Bad Schussenried betrachten. Foto: imago/imagebroker (Archivbild)

    4. Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach

    Das Oberschwäbische Museumsdorf - ein Freilichtmuseum - befindet sich im Bad Schussenrieder Ortsteil Kürnbach. Oberschwäbische Bauernhäuser wurden von anderen Orten, an denen sie nicht hätten erhalten werden können, dorthin versetzt. Das so entstandene Dorf umfasst insgesamt 31 Häuser. In diesen wiederum sind Einrichtungsgegenstände aus sechs Jahrhunderten zu sehen. Zudem betreibt der Schwäbische Einsebahnverein dort die gut ein Kilometer lange „Dampfbahn Kürnbach“.

    5. Geopfad Bad Schussenried

    Vor tausenden von Jahren befand sich eine dicke Eisschicht, ein Gletscher, über der Region, in der heute Bad Schussenried liegt. Als dieser schmolz, formte er die Landschaft. Dies ist auf dem vier Kilometer langen Rundweg, dem Geopfad Bad Schussenried, gut zu sehen. Neun Stationen zeigen die geologischen Phänomene: Moränen, Toteislöcher, Findlinge. Der Weg ist leicht begehbar.

    6. Schussenquelle

    Teil des Geopfads ist auch die Schussenquelle. Sie liegt am nördlichsten Punkt der Endmoräne des Rheingletschers, die aus der letzten Vereisung an dieser Stelle hervorging. Das war vor circa 22.000 Jahren. Die Quelle beginnt als eher kleines Rinnsal und wird später zu einem gemächlich dahinfließenden Bach. 56 Kilometer weiter mündet er in den Bodensee. Mit dem Auto sind es circa fünf Minuten Fahrt von Bad Schussenried bis zum Wanderparkplatz der Quelle. Zu Fuß dauert es eine halbe Stunde.

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    Bad Schussenried besuchen: Übernachtung und Anreise

    In Bad Schussenried finden sich Übernachtungsmöglichkeiten in jeder Preisklasse - darunter Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Jugendherbergen und Campingplätze beziehungsweise Wohnmobilstellplätze.

    Mit dem Auto ist Bad Schussenried schnell über unterschiedliche Land- und Bundesstraßen zu erreichen: 30, 32, 311, 312 und 465 befinden sich in nächster Nähe. Die nächstgelegenen Autobahnen sind die A7 und die A96.

    Auch mit dem Zug kann man Bad Schussenried erreichen. Etwas außerhalb im Süden der Stadt befindet sich der Bahnhof. Von dort aus sind es 20 Gehminuten in die Innenstadt. Ein Bus fährt diese Strecke leider nicht.

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