Update Dienstag, 12. Dezember 2023, 16:30:
Nachdem gerade die Reparaturen des Bahndammes zwischen Sonthofen und Oberstdorf wegen eines Biberbaus abgeschlossen waren, muss nun die Strecke erneut gesperrt werden. Dieses Mal hat einer Bahn-Sprecherin zufolge der anhaltende Regen und die Schneeschmelze den Bahndamm aufgeweicht. Deshalb darf aus Sicherheitsgründen kein Zug an dieser Stelle fahren. Aktuell prüft die Bahn kurzfristige Reparaturmaßnahmen. Eine Prognose, wie lange die Sperrung diesmal dauert konnte die Bahnsprecherin nicht abgeben. Zwischen Sonthofen und Oberstdorf verkehren derweil Ersatzbusse.
Bezugsmeldung:
Wie die Deutsche Bahn mitteilte, ist der Bahndamm zwischen Oberstdorf und Sonthofen repariert. Die Züge können auf der Strecke wieder ganz normal fahren, so dass es dort zu keinen Beeinträchtigungen mehr kommt.

Bahndamm zwischen Oberstdorf und Sonthofen konnte im Sommer nicht saniert werden
Im Oktober musste die Deutsche Bahn die Strecke sperren lassen, weil der Biber entlang des Fischbachs derart viele Röhren und Höhlen in den Bahndamm gegraben hatte, dass seine Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. Im Sommer war zwar schon klar, dass der Damm deswegen saniert werden muss. Weil aber der Fischbach im Juli zu viel Wasser führte, konnten die Arbeiten noch nicht losgehen, so das Landratsamt Oberallgäu.

Biber-Schäden am Bahndamm zwischen Oberstdorf und Sonthofen waren größer als gedacht
Das sei erst am 19. Oktober möglich gewesen, als der Wasserstand deutlich niedriger war. Schnell stellte sich dann allerdings heraus, dass der Biber mit seiner Buddelei weitaus größere Schäden angerichtet hatte als anfangs gedacht. Demnach waren nicht nur die Dammschultern, also die seitlichen Bereiche des Gleis, betroffen. Die Biberröhren reichten weit in den Bahndamm hinein. Mindestens an einer Stelle war er sogar komplett unterhöhlt, berichtete die Behörde. Zunächst war völlig unklar, wie lange die Bahnstrecke gesperrt bleiben musste.
Europäischer Biber ist streng geschützt
Der Biber ist in fast ganz Europa geschützt und unterliegt in Deutschland nicht dem Jagdrecht. Besonders an der Iller hat sich die Population in den vergangenen Jahren aber deutlich erhöht. Zuvor waren die Nager aufgrund intensiver Bejagung in vielen Teilen Europas ausgerottet. Der Europäische Biber wird rund 18 Kilogramm schwer.

Biber leben an fließenden und stehenden Gewässern und ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Die Tiere legen in ihrem Revier zwei bis maximal zehn Wohnbaue an. Dabei befindet sich der Eingang immer unterhalb des Wasserspiegels. Die einzelnen Biberbaue werden mitunter durch Röhren verbunden und können einen Durchmesser von 120 Zentimeter und eine Höhe von rund 60 Zentimeter erreichen.