Wie die schweren Gewitter der vergangenen Woche zeigen, sollten sich Kommunen bestmöglich auf Starkregenereignisse vorbereiten. Dazu rief Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber auf. "In den vergangenen Tagen haben verschiedene Starkregenereignisse in Bayern teils heftige Schäden verursacht. Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung anhalten wird", so Glauber. Durch den Klimawandel steige das Risiko von Sturzfluten und Hochwasser infolge von Starkregen noch einmal deutlich an. Er verdeutlichte: "Jede Kommune kann es treffen. Für kleine Gemeinden können Sturzfluten sogar eine existenzielle Bedrohung sein. Er wolle die Kommunen unterstützen, vor Ort den Schutz vor Starkregen gezielt zu verbessern.
Wasserwirtschaftsverwaltung berät Kommunen
Die Wasserwirtschaftsverwaltung berät Kommunen in ganz Bayern im Umgang mit dieser Herausforderung, stellt umfassende Aufklärungsmaterialen zur Verfügung und fördert konkrete Maßnahmen. Hierzu gehören vor allem die "Integralen Konzepte zum kommunalen Starkregen-Risikomanagement". Etwa 100 bayerische Kommunen haben bereits rund 12 Millionen Euro an Zuwendungen für die Erstellung dieser Vorsorge- und Schutzkonzepte beantragt. Aktuell wird ein neuer Leitfaden nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft für dieses Thema erarbeitet. Förderanträge sind auch weiterhin möglich. Interessierte Kommunen können sich dazu direkt an ihr Wasserwirtschaftsamt wenden. Glauber: "Wir können die Gefahren durch Hochwasser und Sturzfluten nicht vollständig verhindern, aber wir können Risiken und Schäden durch gezielte Maßnahmen minimieren. Je besser die Menschen sensibilisiert sind, desto besser können sie sich vorbereiten."
"Lösung heißt Schwammstädte"
Für viele Kommunen stellt sich infolge der aktuellen Starkregenereignisse die Frage, mit welchen Maßnahmen – neben dem technischen Hochwasserschutz etwa mit Deichen oder mobilen Schutzwänden – die Auswirkungen von Starkregenereignissen gemindert werden können. "Wir brauchen ein Zukunfts-Konzept für den Umgang mit Niederschlagswasser in den Städten und Gemeinden. Es muss die Möglichkeit geben, dass Wasser versickern kann. Unsere Lösung heißt Schwammstädte. Wir müssen das Wasser in unseren Städten und Gemeinden halten wie in einem Schwamm. Klimaangepasstes Planen und Bauen müssen zum Standard werden", so Glauber. Ein neuer Leitfaden soll für diese Herausforderungen sensibilisieren. Konkret wird beispielswiese vorgeschlagen, schon bei der Bauleitplanung Flächen für den Rückhalt und die Versickerung von Regenwasser festzusetzen, sowie Abflusswege für Starkregenereignisse freizuhalten. Auch bei der Stadterneuerung kann durch neu angelegte abgesenkte Grünflächen die Starkregenvorsorge verbessert werden. Gleichzeitig helfen die Maßnahmen auch beim gegenläufigen Effekt des Klimawandels: Sie wirken wie natürliche Klimaanlagen und beugen damit im Sommer zu großer Hitze in den Städten vor.