Die Bergung der Säntis stand in den letzten Monaten unter keinem guten Stern. Nachdem im Mai zuerst ein Taucher bei einen Beinahe-Unfall in Not geriet und dann auch noch die Bergeplattform im Bodensee versank, stand das Projekt vor dem Aus. Der Projektleiter des Bergungsprojektes sagte kurz nach dem Unglück: "Es ist traurig, aber das ist das Ende des Projekts". Jetzt haben es sich die Verantwortlichen des Schiffbergevereins aber noch einmal anders überlegt. Das teilten sie auf ihrer Internetseite mit.
Neuer Versuch: Schiffsbergeverein fängt wieder bei Null an
Wegen der überwältigenden Resonanz aus der Bevölkerung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich der Verein dazu entschlossen, nun doch noch einen weiteren Versuch zu starten, das alte Dampfschiff "Säntis" aus dem Bodensee zu bergen. Von der ursprünglichen Bergeplattform sind aber nur noch die vier Hebeleinen, die unter dem Schiffswrack liegen, übrig. Deshalb muss der Verein noch einmal fast von vorne beginnen. Um dieses mal mehr professionelle Unterstützung und ausreichend finanzielle Ressourcen mit an Bord zu haben, hat der Schiffbergeverein jetzt eine erneute Spendenaktion ins Leben gerufen.
Bergung der "Säntis" erneut wegen technischer Schwierigkeiten gescheitert
Ursprünglich war geplant, die Bergeplattform über dem Schiffswrack zu positionieren. Auf der Bergeplattform waren zwei große Tanks und acht gelbe Luftsäcke befestigt. Die Tanks und die Säcke sollten mit Wasser oder Druckluft gefüllt werden, so konnte die Plattform absinken und anschließend mit dem Schiff aufsteigen. Der erste Versuch Mitte April und der zweite Versuch Ende Mai scheiterten wegen technischer Schwierigkeiten.
Historischer Dampfer seit 1933 auf dem Grund des Bodensees
Die "DS Säntis" war eines von knapp 70 Dampfschiffen, die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auf dem Bodensee unterwegs waren. Die "Säntis" ist ein Halbsalondampfer mit Schaufelrädern und wurde 1892 von der Schweizerischen Nordostbahn in Dienst gestellt. Das Schiff ist 49 Meter lang, 126 Tonnen schwer und konnte 400 Passagiere transportieren. 1933 wurde die "Säntis" schließlich ausgemustert. Um die Entsorgungskosten zu sparen, wurde sie im Bodensee versenkt. 2013 wurde das Wrack dann während einer Tiefenvermessung des Bodensees wiederentdeckt. 2023 kaufte der Schiffsbergeverein Romanshorn das Wrack und sammelte über Crowdfunding Gelder, um die Bergung zu finanzieren. Ursprünglich war geplant, die "Säntis" zu bergen und in die Werft in Romanshorn zu bringen, wo das Schiff gereinigt und konserviert werden sollte.