Rückschlag bei der Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" aus dem Bodensee. Bei der geplanten Bergungsaktion am Samstag kam es zu einem Beinahe-Unfall eines Tauchers. Die Aktion musste abgebrochen werden.
Taucher verheddert sich unter Wasser
Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, hatte sich bei der Aktion am Samstag ein Taucher in den Bergeseilen verheddert. Der Mann habe zuvor versucht, einen Knoten an einem Kabel eines Tauchroboters zu lösen. Der Zwischenfall hatte sich in einer Tiefe von rund 1,5 Metern ereignet, sagte der Präsident des Schweizer Schiffsbergevereins, Silvan Paganini, gegenüber der dpa. Die Seile hätten letztlich durchgeschnitten werden können.
Bergungsversuch schon im April verschoben
Die Bergung der "Säntis" hätte bereits im April erfolgen sollen, musste aber wegen technischer Probleme verschoben werden. Die Organisatoren hoffen nun, dass das Dampfschiff spätestens im Juni aus dem Bodensee geholt werden kann.
Bergung der "Säntis" im Bodensee - Weitere Taucher gesucht
Für das Vorhaben sucht der Schweizer Schiffsbergeverein nun nach weiteren erfahrenen Tauchern, die das Tauchteam erweitern. Idealerweise sollten die Taucher aus dem Polizei-, Armee- oder Ölplattform-Bereich stammen.
"Säntis" wurde 1933 versenkt
Das Dampfschiff "Säntis" wurde im Mai 1933 in der Seemitte zwischen Romanshorn (Schweiz) und Langenargen (Deutschland) absichtlich versenkt worden, da eine Verschrottung zu teuer gewesen wäre. Von 1892 bis 1933 fuhr die "Säntis" auf dem Bodensee und konnte bis zu 400 Fahrgäste befördern. Der Dampfer liegt in einer Tiefe von rund 210 Metern und soll künftig für Ausstellungen zur Verfügung stehen.
Infos Bodensee
- Anrainerstaaten: Deutschland, Schweiz und Österreich
- Fläche: 536 Quadratkilometer
- Länge: 63 Kilometer (Bregenz - Bodman)
- Breite :14 Kilometer (Friedrichshafen - Romanshorn)
- Maximale Tiefe: 251,14 Meter
- Drittgrößter See Mitteleuropas (nach Plattensee und Genfersee)