Mücken quälen derzeit viele Menschen in Bayern. Aufgrund des Hochwassers Anfang Juni gibt es derzeit ungewöhnlich viele der lästigen Biester. Die Folge: Im Einzelhandel und in Apotheken sind Mückenschutzmittel teilweise ausverkauft.
Was also tun, um sich die kleinen Blutsauger vom Leib zu halten? Dafür braucht es nicht unbedingt chemische Mittel. Es gibt auch einige Hausmittel, die den Insekten gar nicht schmecken bzw. die sie nicht riechen können. Hier unsere Tipps:
Pflanzen und Kräuter, die Mücken gar nicht mögen
Um Mücken aus den eigenen vier Wänden zu vertreiben, hilft schon ein kleiner Kräutergarten aus:
- Minze
- Eukalyptus
- Zitronenmelisse
- Thymian
- Basilikum
- Rosmarin
- Lavendel
Deren Geruch mögen die kleinen Insekten gar nicht. Einfach Töpfe mit diesen Kräutern auf das Fensterbrett oder die Eingangstür stellen, damit Mücken schon im Anflug abdrehen.
Es gibt noch eine weitere Pflanze, die Mücken überhaupt nicht riechen können:
- Tomaten
Also am besten einen Topf mit einer Tomatenpflanze aufs Fensterbrett oder die Balkontür stellen - oder direkt in den Garten pflanzen. Ein schöner Nebeneffekt: Man kann auch noch gleich Gemüse ernten.
Mückenabwehr mit ätherischen Ölen
Wer keinen Platz für Kräutertöpfe oder einfach einen "schwarzen Daumen" hat, kann auch auf ätherische Öle zurückgreifen. Und zwar:
- in den Räumen
- auf der Haut
Mit Sprays könnt Ihr ätherische Öle mit:
- Zitronengrasaroma
- Minzaroma
- Eukalyptusaroma
- Zimtaroma
- Nelkenaroma
in euren Räumen verteilen. Aber Achtung: Die Raumsprays sollten schon zu mindestens 5 Prozent aus ätherischen Ölen bestehen, damit sie Stechmücken auch einige Zeit abschrecken. Auch mit Duftlampen könnt Ihr die Blutsauger auf Abstand halten. Für einen etwa 20 Quadratmeter großen Raum einfach vier Tropfen Öl in die Duftlampe geben und eine Stunde vor dem Zubettgehen brennen lassen.
Wollt Ihr euch noch besser schützen, könnt Ihr ätherische Öle auch direkt auf die Haut auftragen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Es gilt:
- die Empfehlungen zur Verdünnung des Öls beachten
- das Öl an einer kleinen Stelle der Haut testen, bevor es großflächig aufgetragen wird. Denn manche sind darauf allergisch
- Babys und Kleinkinder sollten nicht mit ätherischen Ölen behandelt werden
Anti-Mücken-Kerzen selbst herstellen
Aus Hausmitteln kann man auch ganz einfach eine Anti-Mücken-Duftkerze selbst herstellen. Dafür braucht Ihr:
- Zwei hitzebeständige Gefäße in verschiedenen Größen, die gut ineinander passen
- Blätter und Zweige der genannten Pflanzen, beliebt ist eine mit Nelken versehene Zitrone oder getrocknete und zerriebene Salbeiblätter
In das größere Gefäß kommen die Kräuter bzw. die Zitrone. In das kleinere Gefäß stellt ihr eine Kerze. Zündet diese an. Die Wärme sorgt dann dafür, dass sich ein intensiver Geruch verbreitet.
Mit Gewürzen im Essen Mücken abschrecken
Eine intensive Knoblauch-Fahne finden nicht nur die meisten Menschen widerlich - auch Stechmücken können sie nicht ausstehen. An heißen Sommertagen also einfach beim Kochen öfters zum Knoblauch greifen. Den Geruch dünstet man anschließend über die Haut aus - und Mücken suchen sich ein anderes Opfer.
Lange, helle Kleidung aus festem Stoff zur Mückenabwehr
Sie bietet zwar keinen vollständigen Schutz, aber mit langer, heller Kleidung aus dichtem Stoff könnt Ihr Mücken die Nahrungssuche madig machen. Aber aufgepasst: Dicht muss der Stoff schon sein, dünne und grobmaschige Textilien stellen kein Hindernis für den Rüssel der Mücken dar. Die Blutsauger krabbeln auch in weite Hosenbeine und Ärmel hinein. Ein bewährter Schutz sind aber engmaschige Netze für Fenster und Türen sowie ein Moskitonetz über dem Bett.
Was tun bei Mückenstiche?
Es ist doch passiert: Ihr wurdet gestochen. Was jetzt? Als erstes gilt: Bloß nicht kratzen! Dadurch verstärkt sich der Juckreiz. Um den zu lindern, gibt es verschiedene Hausmittel. Diese wirken nicht bei jedem Menschen gleich. Deshalb gilbt es auszuprobieren, was Euch hilft. Hier unsere Tipps:
- Essig: Er kühlt die Schwellung und desinfiziert. Ihr könnt ihn mit einem Tuch auf die Einstichstelle tupfen, auch mehrfach.
- Zwiebeln: Auch Zwiebeln kühlen und desinfizieren. Der Schwefel, der im Zwiebelsaft enthalten ist, wirkt antibiotisch. Einfach eine Zwiebel aufschneiden und eine Hälfte auf den Stich legen.
- Ingwer: Eine Scheibe frischen Ingwer auf den Stich legen. Genau wie die Zwiebel wirkt er entzündungshemmend und antibakteriell.
- Honig und Magerquark. Das Gemisch lindert den Schmerz und den Juckreiz
- Wasser mit Salz: Das Gemisch kühlt.
- Paste aus Backpulver: Dafür einfach Backpulver mit etwas warmen Wasser vermischen. Die Paste bringt den gestörten pH-Wert der Haus wieder ins Gleichgewicht.
- Pflanzensaft: Presst den Saft aus Aloe Vera, Weißkohl, Gänseblümchen oder Spitzwegerich. Dieser kühlt und lindert den Juckreiz
- Kälte: Auch Kälte lindert den Juckreiz. Einfach Eiswürfel, Kühlpacks oder zur Not eine Packung Tiefkühlware aus dem Eisfach nehmen, in ein Tuch wickeln und auf den Stich legen. Aber Vorsicht: Legt niemals die Eiswürfel oder Kühlpacks direkt auf die Haut.
- Hitze: Temperaturen ab 45 Grad zerstören die Proteine im Speichel der Mücke und lindern den Juckreiz. Einfach einen Löffel erhitzen oder einen Wattebausch in heißes Wasser tauche. Passt aber auf, dass Ihr Euch nicht verbrennt.
Mit diesen Tipps solltet Ihr die Mückenzeit gut überstehen. Denn fest steht: Die nervigen Biester werden uns wohl noch eine Weile begleiten. Nach Angaben von Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, die den bundesweiten "Mückenatlas" leitet, haben Mücken eine Lebensdauer von rund vier bis sechs Wochen. Und die ist an die Temperaturen und die Wetterlage gebunden. "Mücken sind clever. Sie schlüpfen in Etappen", sagte Werner gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Hinzu kommt: Mit jedem Regenguss steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus abgelegten Eiern weitere Tiere entwickeln. In "maximal zwei bis drei Monaten" sei jedoch Aufatmen angesagt.