Bildungsberatungsstelle: Förderprojekt Bildung im Fokus läuft in Lindenberg aus

1. März 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
matthias becker

Das Förderprojekt 'Bildung im Fokus' läuft im August aus. Der Landkreis Lindau, eine von bundesweit 40 Modellregionen, wird es nicht, wie angeboten, um zwei Jahre verlängern. Damit wackeln auch die Bildungs- und Berufsberatungspunkte in Lindau und Lindenberg. Das wurde bekannt bei einem Pressegespräch im Landratsamt, wobei das online geschaltete Portal www.bildung-lindau.de vorgestellt wurde.

Landrat Elmar Stegmann bestätigte, dass es 'offen' sei, ob die sogenannten B-Punkte, die erst im Februar 2011 eingerichtet worden sind, erhalten bleiben. Die Kritik von Kreisräten, sie würden kaum genutzt, sei unüberhörbar. In Lindenberg wurde die Beratungsstelle in der Bahnhofstraße nach einem halben Jahr und gerademal 54 Beratungen von drei auf zwei Tage die Woche verkürzt (mittwochs und donnerstags von 13 bis 18 Uhr). Am häufigsten klopften noch Oberstufenschüler des Gymnasiums an, weil es dort keinen berufsorientierten Unterricht gibt.

Der Kreisausschuss hat vor drei Wochen entschieden, das Programm 'Bildung im Fokus' nicht zu verlängern. Der Landkreis zog deshalb seinen Antrag zurück, der vom Kulturausschuss im Dezember beschlossen worden war.

Die Schwerpunkte, die durch den Bund in der zweiten Förderphase gesetzt wurden, erscheinen für ein Gebiet in der Größe des Landkreises Lindau nicht sinnvoll, erläuterte der Landrat. Die Verwaltung werde stattdessen ein Konzept erstellen, wie die guten Ergebnisse von 'Bildung im Fokus' vom Kreis mit eigenen Mitteln fortgesetzt werden können. Es geht unter anderem um dreieinhalb Vollzeitstellen, wie Abteilungsleiter Tobias Walch mitteilte. Eine Entscheidung über die Zukunft dieser Mitarbeiter soll im Bildungsausschuss fallen, der Anfang Mai tagt.

Das neue Portal will Informationen, Links, Tipps und vor allem die richtigen Ansprechpartner rund um das Thema Bildung in der Region transparent darstellen. 'Das ist ein weiterer Meilenstein im Bemühen, das Thema Bildung voranzubringen', sagte Elmar Stegmann. 'Das Bildungsportal soll aktuell und lebendig sein. Es sollen immer wieder Neuigkeiten aus der Lindauer Bildungslandschaft aufgenommen werden', wünscht sich der Landkreischef.

Projektleiterin Gisela Rinné, die seit einem halben Jahr an dem Vorhaben arbeitet und das Portal pflegen und aktualisieren wird, stellte 'das Herzstück' vor, sieben Rubriken, die mit persönlichen Ansprechpartnern hinterlegt sind.

Das Bildungsportal sei für alle Altersstufen ausgerichtet, da es alle Lernmöglichkeiten entlang der Lebenslinie aufzeige, von der Elternbildung über die Kindertagessstätten, Schule, Ausbildung und Studium, Weiterbildung, Wiedereinstieg und nachberufliche Phase.

In den Schulen gibt es spezielle Beratungslehrer und die Schulsozialarbeiter. Jugendlichen stehen die Mitarbeiter der kommunalen Jugendarbeit mit Rat und Tat zur Seite. Und auch in der Agentur für Arbeit wird zur Berufsfindung und zum Wiedereinstieg beraten. Stegmann wünchte sich auf der Konferenz, das die Arbeitsagentur sich bei der Berufsberatung 'mehr engagiert'.

Kontakt: Projektleiterin Gisela Rinné freut sich über Anregungen per E-Mail: bildung-im-fokus@landkreis-lindau.de.