Ein halbes Kilo schwer und 70 Zentimeter lang ist das Aluminiumteil, das in Wiedergeltingen auf einer Wiese gelandet ist. Wie sich herausstellte, handelt es sich um ein Rotor-Teil von einer Mini-Windkraftanlage der Firma FuSystems SkyWind, Modell SkyWind NG. Die Anlage steht rund 80 Meter von der Stelle entfernt, an der sich das Teil in die Wiese gebohrt hat. Zum Glück auf der Wiese. Wäre es in die andere Richtung ins Wohngebiet geflogen, hätte es durchaus großen Schaden anrichten können, unter anderem durch die scharfkantige Stelle, an der es abgebrochen ist. Jetzt hat Fritz Unger, Geschäftsführer und technischer Leiter bei FuSystems SkyWind in Langenhagen (Niedersachsen), gegenüber all-in.de die Frage beantwortet, wie es passieren konnte, dass das Teil überhaupt abgebrochen ist. Demnach liegt der Fehler in diesem Fall beim Kunden. Die Anlage war relativ neu, wurde erst Anfang 2019 nach Wiedergeltingen ausgeliefert. Die Begründung der schriftlichen Stellungnahme im Wortlaut: "Der Schaden wurde uns in der letzten Woche vom Kunden gemeldet. Er hatte bereits mitgeteilt, dass er das zweite Rotorblatt nicht habe finden können. Dieser spezielle Kunde hat seine Anlage 'in Eigenregie' auf eigenem Masten und mit eigenem Anschluss installiert. Dabei war leider gerade die Sturmabschaltung von ihm vergessen worden. Es handelt sich nicht um einen Garantiefall. Der Kunde hat ein Ersatzrotorblatt bereits letzte Woche auf eigene Rechnung bestellt." Rotorblätter dieser Anlage sind bereits mehrfach abgebrochen. Solche Fälle seien aber "immer in der Installation der betroffenen Anlage begründet" gewesen, die in wenigen Fällen vom Kunden selbst vorgenommen werde, um Geld zu sparen, anstatt von einem Dachdecker und Elektriker, wie es FuSystems SkyWind empfiehlt.
Metallteil auf Wiedergeltinger Wiese: Nicht von Flugzeug, sondern von Mini-Windkraftanlage
Das Unternehmen FuSystems SkyWind wurde vor wenigen Jahren gegründet und vertreibt als einziges Produkt das Mikro-Windkraftwerk SkyWind NG für rund 3.000 Euro (ohne Aufbau). Zuvor, in der Entwicklungsphase, habe es Rückschläge gegeben, so das Unternehmen auf seiner Homepage. Der damalige Hauptzulieferer habe fehlerhaftes Material für die Rotoren verwendet, was dazu führte, dass Rotoren gebrochen sind. Seitdem würden optimierte Rotoren verwendet.