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Standort für Grünes Zentrum noch offen - Marktoberdorf oder Kaufbeuren?

Landwirtschaftsamt

Standort für Grünes Zentrum noch offen - Marktoberdorf oder Kaufbeuren?

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    Standort für Grünes Zentrum noch offen - Marktoberdorf oder Kaufbeuren?
    Standort für Grünes Zentrum noch offen - Marktoberdorf oder Kaufbeuren? Foto: Mathias Wild

    Glaubt man Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU), ist es so gut wie sicher, dass das Ostallgäuer Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in seiner Stadt bleibt und Marktoberdorf damit bei diesem Neubauvorhaben des Landkreises leer ausgeht. 'Aus München gibt es sehr starke Signale, dass es bei dem Grünen Zentrum eine Standortbestimmung für Kaufbeuren gibt', so Stefan Bosse. Münchner Signale

    Das Landwirtschaftsministerium bestätigt das in gewisser Weise: 'Die Mehrheit' der potenziellen Partner des Grünen Zentrums, 'Verbände und Bauern', sei für den Verbleib in der Wertachstadt, heißt es in München. Als Partner des (staatlichen) Landwirtschaftsamts für das geplante Grüne Zentrum gelten unter anderem die Geschäftsstellen des Maschinenrings und des Bayerischen Bauernverbandes sowie die Imkerschule Schwaben. Die wichtigsten sind aber die Landwirtschaftsschule und die Technikerschule für Agrarwirtschaft, für die der Landkreis Ostallgäu Sachaufwandsträger ist und die schon bisher mit dem AELF in der Kaufbeurer Heinzelmannstraße unter einem Dach waren.

    Unter dem Dach des Ostallgäus wohlgemerkt, denn das zu kleine Gebäude gehört dem Landkreis, wie Landrat Johann Fleschhut (Freie Wähler) hervorhebt. Ihm zufolge ist nicht entschieden, ob das Grüne Zentrum nach Kaufbeuren kommt – oder nicht doch nach Marktoberdorf. 'Die Entscheidungsfindung wird in den nächsten Wochen in die Schlussgerade gehen', sagt zwar auch Fleschhut, betont aber, dass noch Gespräche liefen. Teilweise fehlten noch verbindliche Aussagen von möglichen Partnern.

    'Rein politische Entscheidung'

    Entschieden werde die Standortfrage aber ohnehin in München. 'Wir sind ja nur ein kleiner Teil des Ganzen', so Fleschhut. 'Das AELF, also der Freistaat, ist die entscheidende Ebene.' Das sieht Marktoberdorfs Bürgermeister Werner Himmer (ebenfalls FW) genauso. 'Das wird eine rein politische Entscheidung', vermutet Himmer. Zugleich betont er, dass er das Interesse Marktoberdorfs an der Behörde gerade gegenüber dem Landkreis deutlich lanciert habe.

    Platz begrenzt

    Möglicher Standort wäre 'das Marktoberdorfer Schulzentrum in Richtung Berufsschule'. Indes sei dort der Platz begrenzt. 'Deshalb stellt sich die Frage, ob Landwirtschaftsschulen und -ämter und andere Einrichtungen überhaupt beieinander sein müssen', so Himmer.

    Das wiederum sehen Fleschhut und Bosse anders. 'Es ist wichtig, dass wir ein gescheites Grünes Zentrum in unsere landwirtschaftliche Region bekommen', so Fleschhut. 'Es ist erklärtes Ziel des Freistaats, dass wir mithilfe des Zentrums das AELF in der Region behalten', so Bosse.

    Bosse rechnet übrigens mit einem ministeriellen Baubeschluss in Kaufbeuren in den 'allernächsten Wochen'. Schließlich plane der Freistaat eine Verankerung des Neubaus im nächsten Doppelhaushalt. Er betont, wie sehr sich Kaufbeuren ('seit über 100 Jahren Standort des Amtes') darum bemüht habe.

    Auch Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Angelika Schorer (CSU) hebt hervor, wie wichtig ihr sei, 'dass die Entscheidung noch vor der Sommerpause fällt, damit die Mittel noch in den Doppelhaushalt 2013/14 eingehen'. Schorer sagt aber, dass der Kreis über den Standort entscheiden müsse, obwohl sie auf eine 'gemeinsame Kaufbeurer und Ostallgäuer Entscheidung' mit Einbeziehung der 'wichtigen Fachmeinung' des Ministeriums setze. Allerdings haben weder der Ostallgäuer Kreistag noch der Marktoberdorfer Stadtrat bei der Standortfrage für das Grüne Zentrum jemals öffentlich Position bezogen.

    Mit Bedarfsplanung befasst

    AELF-Leiterin Maria Rita Zinnecker befasst sich jedenfalls bereits mit der '125. Raumbedarfsplanung' für ihr neues Amt. Dass die Behörde bis 2014 umzieht, scheint sicher. Wohin, sei aber offen, sagt auch Zinnecker.

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