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Schaden durch Unwetter im Ostallgäu im siebenstelligen Bereich

Hagel

Schaden durch Unwetter im Ostallgäu im siebenstelligen Bereich

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    Schaden durch Unwetter im Ostallgäu im siebenstelligen Bereich
    Schaden durch Unwetter im Ostallgäu im siebenstelligen Bereich Foto: Grundschule Jengen

    Die Natur ist gezeichnet und die Kosten sind hoch: Eine Woche nach dem schweren Unwetter, das große Teile des Ostallgäus heimgesucht hat, zeichnet sich eine erste Schadensbilanz ab. Vor allem die Felder der Landwirte im nordöstlichen Landkreis sind dem vernichtenden Hagelschauer zum Opfer gefallen.

    Eine Schneise der Verwüstung zieht sich von Honsolgen über Waal, Oberostendorf, Westendorf bis nach Mauerstetten. Thomas Wanninger vom Kaufbeurer Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) vermutet die Schadenssumme im siebenstelligen Bereich. Betroffen sei alles, was auf den Felder stand: > Das Grünland ist ebenso geschädigt, auch wenn der Ausfall hier > ist, weil die Haupternte mit dem ersten Schnitt bereits eingefahren ist. Dutzende Anträge auf > erreichen die Behörde dieser Tage. Diese werden dann notwendig, wenn die Bauern ihre Nutzflächen aufgrund des Hagelschadens nicht wie ursprünglich beantragt weiter bewirtschaften können. Laut Wanninger haben bereits mehrere Landwirte ihre Felder umbrochen und neu ausgesät. >, erklärt er. Den größten Erfolg bei der Neuaussaat verspreche der Mais. >, so Wanninger. Über etwaige Entschädigungen für die Landwirte sei indes bisher nichts bekannt.

    Neben den Landwirten sind auch viele Fahrzeughalter massiv vom Unwetter betroffen. Seit vergangenem Donnerstag wurden rund 180 Autos aus dem nördlichen Landkreis im vorübergehend eingerichteten Hagelschaden-Zentrum in Buchloe begutachtet - allesamt mit klassischen Schäden wie ein bis sieben Zentimeter großen Dellen im Blech, kaputten Außenspiegeln oder zerschlagenen Scheiben. >, sagt Michael Polivka von der Spezialfirma Douteil.

    Das deutschlandweit tätige Unternehmen hat sich mit einer mobilen Werkstatt in den Räumen des Buchloer Kfz-Betriebs Eckhardt am Alpina-Ring eingemietet. Dort werden nun in Zusammenarbeit mit Versicherern sogenannte Sammelbesichtigungen durchgeführt. Bei größeren Schadensbilanzen in einer Region ist das durchaus üblich.

    Gutachter und Sachverständige prüfen dann an einem fixen Ort die beschädigten Fahrzeuge von betroffenen Haltern im Akkord, anstatt sie einzeln abzuarbeiten. So sollen die Schäden möglichst schnell und unkomliziert reguliert werden, erklärt Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In der Regel werden die betroffenen Fahrzeughalter von ihren Versicherungen angeschrieben, und darüber informiert, wann sie ihr Auto zur Sammelbesichtigung bringen können.

    Das Hagelschaden-Zentrum bietet im Gegenzug für die Organisation der Sammelbesichtigungen Reperaturen vorort an. In Buchloe sei das Unwetter nach ihren Informationen in der Region am schlimmsten ausgefallen, sagt Polivka. Daher habe man sich für diesen Standort entschieden. Der Schaden bei den betroffenen Fahrzeugen liege im Schnitt zwischen 500 und 5000 Euro.

    Diese und kommende Woche wird das mobile Hagelschaden-Zentrum auf jeden Fall noch bestehen bleiben. >, so Polivka. Das sei aber nicht ungewöhnlich. >

    Landwirte müssen ihren Antrag zur Anerkennung von höherer Gewalt oder außergewöhnlichen Umständen bis zum Dienstag, 21. Juni, beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kaufbeuren vorlegen. Ansprechpartner sind Claudia Schatz, Telefon (08341) 9002-20, und Thomas Wanninger, (08341) 9002-31.

    Die Schäden nach dem jüngsten Unwetter sind schwer: In der Sammelstelle in Buchloe wurden laut Michael Polivka vom Hagelschaden-Centrum Douteil bislang bereits 180 beschädigte Fahrzeuge begutachtet. Viele Maisfelder, wie im rechten Foto bei Ketterschwang, sind vom Hagel nahezu vollständig zerstört. Fotos: Drescher, Langer

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