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Russische Musiker seit 25 Jahren an Marktoberdorfer Musikakademie

Meisterkurse

Russische Musiker seit 25 Jahren an Marktoberdorfer Musikakademie

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    Russische Musiker seit  25 Jahren an Marktoberdorfer Musikakademie
    Russische Musiker seit 25 Jahren an Marktoberdorfer Musikakademie Foto: Alfred Michel

    Zur russischen Metropole St. Petersburg haben die Marktoberdorfer beste Beziehungen. Anfang der 1990er Jahre initiierte Monika Schubert mit Gleichgesinnten die sogenannte St. Petersburghilfe. Unter großen Gefahren fuhren sie lastwagenweise Lebensmittel, Kleidung und Musikinstrumente in die Stadt, die damals noch Leningrad hieß.

    Parallel dazu entstand ein reger Austausch auf musikalischer Ebene. Der Schlagzeuger Harald Rüschenbaum spielt bis heute regelmäßig mit russischen Jazzern und gibt einmal pro Jahr in St. Petersburg einen Bigband-Kurs. Junge Jazzer bilden sich im Gegenzug in der Ostallgäuer Kreisstadt weiter. Und in diesen Tagen sind über 20 hochbegabte junge Streicher und Pianisten aus St. Pterburg bei der 'International Summer Academy for Young Artists' zu Gast in der Marktoberdorfer Musikakademie. Insgesamt lassen sich dort 48 Hochtalentierte aus aller Welt zwölf Tage lang von renommierten Dozenten unterrichten.

    'Ich mag die Atmosphäre hier sehr gerne', sagt Olga Antjugina. Die 20-jährige Geigerin ist zum fünften Mal bei der Sommerakademie dabei und schätzt es, Werke deutscher und österreichischer Komponisten kennenzulernen. Pianistin Violetta Khachikyan lobt, dass die Talente viele Konzerte im Allgäu geben müssen. 'Das hat mir unglaublich viel geholfen', sagt die 30-Jährige, die inzwischen zur Assistentin aufgestiegen ist.

    Die enge Verzahnung von Unterricht und Konzerten sei das Herausragende der Sommerakademie, betont auch Evgeny Sinayskiy. Der Pianist war von Anfang an dabei. Das war 1996, als die Veranstaltung noch mit dem Slogan 'Wunderkinder' warb. Er wurde damals als Klavierbegleiter angefragt und konnte auch zwei Schüler aus St.

    Petersburg mitbringen. Jahr für Jahr wurden es mehr. Sie stammten entweder aus dem Konservatorium oder einer Spezialmusikschule, die Kinder ab dem frühesten Schulalter an den Musikerberuf heranführt. Marktoberdorf sei damit für Petersburger Talente neben Salzburg, Frankfurt und Verbier (Schweiz) die wichtigste Fortbildungsadresse geworden, sagt Sinayskiy, der als Klavier-Professor in Wien und Essen arbeitet.

    Möglich wurde das nicht nur durch die Organisatoren in der Musikakademie (früher Geoffrey Cheeseman, jetzt Andreas Grandl). Es sind vor allem Stipendien, die helfen, dass Petersburger Musiktalente ins Allgäu kommen können. Geld steuern neben der Musikakademie selbst verschiedene Rotary- und Lions-Clubs sowie die Gartow-Stiftung in Niedersachsen bei.

    Wesentlich bei der Finanzierung seien auch die Eintrittsgelder aus den Konzerten. 'So bleibt das Defizit in einem Rahmen, den wir vertreten können', sagt Cheforganisator Grandl.

    Konzerte Die Talente treten bei etlichen Konzerten im ganzen Allgäu auf . Informationen:

    www.modakademie.de

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