Soll der seit 2006 bestehenden Verein 'Westallgäuer Käsestraße' in 'Allgäuer Käsestraße' umbenannt werden? Um diese Frage entstand bei der Jahresversammlung des Vereins eine lange Diskussion.
"Die Allgäu GmbH ist sehr interessiert, mit der Westallgäuer Käsestraße eine Kooperation einzugehen", erklärte eingangs Vorsitzender Herbert Zinth und stellte Vor- und Nachteile gegenüber. Zu den Vorteilen gehört unter anderem, dass die Kooperation mit der Allgäu GmbH zu einer deutlich höheren Wahrnehmung und Akzeptanz des Vereins bei den Medien, in der Öffentlichkeit und bei den Akteuren im Tourismus führen würde und dass dem Verein der Zugang zu weiteren Mitgliedern und Förderprogrammen erleichtert würde, was die wirtschaftliche Basis und den Handlungsspielraum des Vereins stärken würde. Nachteile sieht Zinth in einem möglichen Verlust an Identizität, Authentizität, Alleinstellungsmerkmal und Profil für das Westallgäu im Zuge einer Ausdehnung des Vereins auf das ganze Allgäu und einer 'Fremdbestimmung' des Vereins nach dem Motto: Wer zahlt, schafft an. Weitere Bedenken brachte Frank Seidel, Geschäftsführer der WBF (Westallgäu Bayerischer Bodensee Fördergesellschaft) vor.
Er bemerkte, dass es derzeit Förderzusagen des AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) in Kempten gäbe, die allerdings nur für Westallgäuer Wasserwege und die Westallgäuer Käsestraße gelten. 'Es muss abgeklärt werden, ob die Förderungen auch bei einer Umbenennung in Allgäuer Käsestraße möglich sind.'
Letztendlich fassten die Mitglieder den Beschluss, dass vorbehaltlich der Aufrechterhaltung der Förderzusage des AELF hinsichtlich der Stelle des Projektmanagers eine Umbenennung von Westallgäuer Käsestraße in Allgäuer Käsestraße erfolgen soll. In diesem Fall würde auch das bestehende Gebiet, 'vom Hochgrat bis zum Bodensee', in der Vereinssatzung festgeschrieben.
Seit 1. Februar ist Sebastian Koch, Leiter des Tourist-Information Weiler-Simmerberg, Geschäftsführer der Käsestraße. Er gab eine umfassende Vorstellung der geplanten neuen Projekte. Mit dazu gehören ein Produktentwicklungsworkshop des Landkreises Lindau, die organisatorische Verbindung zwischen Käsestraße und Tourismus, die mögliche Implementierung eines Projektmanagements über die WBF als Leader-Projekt und die Akquise von Fördermitteln zur Unterstützung themenspezifischer Projekte.
Schriftführerin Margret Kaiser gab einen Überblick über die die Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Konzeption und Erstellung von Werbemitteln und -maßnahmen.
Zu den touristischen Angeboten gehören Erlebnisse wie Sennereiführungen in 'Heumilch-Sennereien', die Lebensmittel ohne Genveränderung herstellen und eine Radler-Straßenbeschilderung im Vereinsgebiet. Dabei muss der Verein mit 12 000 Euro im Jahr zurechtkommen, was Dank der sorgfältigen Verwaltung von Kassierin Hildegard Baur hervorragend gelungen ist.