Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Nach langer Vorarbeit hat der Gemeinderat Eggenthal den Auftrag am Mühlbach für 1,4 Millionen Euro vergeben

Hochwasserschutz

Nach langer Vorarbeit hat der Gemeinderat Eggenthal den Auftrag am Mühlbach für 1,4 Millionen Euro vergeben

    • |
    • |
    Nach langer Vorarbeit hat der Gemeinderat Eggenthal den Auftrag am Mühlbach für 1,4 Millionen Euro vergeben
    Nach langer Vorarbeit hat der Gemeinderat Eggenthal den Auftrag am Mühlbach für 1,4 Millionen Euro vergeben Foto: klaus d. treude

    Die geplante Hochwasserschutzmaßnahme am Röhrwanger Mühlbach in Eggenthal ist weitgehend in trockenen Tüchern: Der Gemeinderat beschloss, den Auftrag für das Bauwerk an eine Unterallgäuer Firma zu vergeben. 'Das war schon ein besonderer Moment, den Auftrag für 1,4 Millionen Euro zu unterschreiben', berichtet Bürgermeister Harald Polzer.

    Heiß diskutiert

    Denn das Projekt war in der Gemeinde heiß diskutiert worden. Als dem Gemeinderat nach einer Untersuchung vonseiten der Behörden erklärt wurde, er müsse, um ein 100-jähriges Hochwasser abwenden zu können, einen Damm quer durch das komplette Tal westlich von Eggenthal bauen, sprachen manche Bürger von einem 'Luxusprojekt'. 'Anfangs wurde über die Notwendigkeit diskutiert', erinnert sich Polzer. Dennoch gab bereits der alte Gemeinderat mit Bürgermeister Hugo Greisel die Vorplanungen in Auftrag. Dazu gehörte auch eine artenschutzrechtliche Untersuchung. Die dauerte rund ein Jahr, da Flora und Fauna beobachtet wurden. Mittlerweile waren Anfang 2008 ein neuer Gemeinderat und Polzer zum Nachfolger des nicht mehr angetretenen Greisel gewählt worden.

    Als Folge der Untersuchung ließ Polzer 2010 Ersatzlaichplätze für Gelbbauchunken anlegen – immer noch am Mühlbach, aber näher am Ort. Die amtliche Sorge für die Unkenart sorgte für Schmunzeln und wurde zu einem Synonym für artenschutzrechtliche Untersuchungen bei Hochwasserschutzmnaßnahmen.

    Schwierige Verhandlungen

    Der Gemeinderat erließ 2010 den Planfeststellungsbeschluss – ein besonderes Verwaltungsverfahren, das für Bauvorhaben in gesetzlich vorgesehenen Fällen wie beim Gewässerausbau eingeleitet wird. Derweil hatte sich die Diskussion unter den Bürgern gewandelt: Den Anwohnern des Baches ging es nicht schnell genug, die übrigen Bürger sahen das Projekt gelassener. Doch es gab auch schwierige Verhandlungen: Der unmittelbare Baugrund gehörte fünf privaten Grundstückseigentümern.

    Zwar verkauften drei relativ zügig der Gemeinde ihre Flächen, doch mit zweien wurde erst im Herbst eine einvernehmliche Lösung gefunden. Das sei ein 'Meilenstein' für das Projekt gewesen, sagte Zweiter Bürgermeister Anton Sanktjohanser bei der Bürgerversammlung.

    Eine Sache noch zu klären

    Da gibt sich Polzer bescheidener: 'Es war zwar sehr viel Arbeit, aber der geplante Zeitrahmen wurde trotz all dem eingehalten', versichert er. Dann ging alles sehr schnell: Da der Zuwendungsbescheid – also die amtliche Zusage für die Fördermittel für das Projekt – vorlag, stimmte der Gemeinderat nun für die Auftragsvergabe. Im Frühjahr soll die Arbeit beginnen und im Spätherbst abgeschlossen sein.

    'Hoffentlich kommt kein Hochwasser in der Bauphase. Das wäre eine Katastrophe', so Polzer.

    Jetzt sei nur noch eine Sache zu klären: nämlich einige Grunddienstbarkeiten für das Gebiet oberhalb des geplanten Dammes. Das soll im Falle eines Hochwassers überstaut werden, wofür die Gemeinde sich die Rechte sichern müsse. Polzer sieht aber kaum Probleme: 'Mittlerweile ist das Projekt allgemein anerkannt, und der Abschluss der noch ausstehenden Verträge sollte möglich sein.'

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden