Lange hat man in Kempten und in Memmingen gehofft, jetzt ist es sicher: Die Kaufhof-Filiale in Kempten und die Karstadt-Filiale in Memmingen werden nicht geschlossen. Sie tauchen auf der dem Handelsblatt vorliegenden Liste der Filialen, die geschlossen werden sollen, nicht auf. Mindestens 62 von insgesamt über 170 Filialen von Kaufhof und Karstadt sind weniger glücklich dran. Sie werden geschlossen.
Haben eindringliche Bitten gefruchtet?
In beiden Allgäuer Städten hat man bis zuletzt um den Erhalt der Filialen gekämpft. Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder hatte noch in dieser Woche einenBrief an die Konzernleitung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbHgeschrieben, in der er eindringlich um den Erhalt gebeten hat. Ob diese Maßnahmen dazu beigetragen haben, dass die Filialen Memmingen und Kempten jetzt verschont bleiben, ist nicht bekannt. Schilder äußerte jetzt in einer Audio-Botschaft: "Ich bin sehr erleichtert und froh, dass die Karstadt-Filiale in Memmingen erhalten bleibt und damit auch die Arbeitsplätze in dieser Filiale erhalten bleiben." Karstadt habe eine große Bedeutung für die Innenstadt von Memmingen, immerhin fielen ein Viertel der Fläche der gesamten Innenstadt auf die Karstadt-Filiale. Eine Schließung wäre für die Einkaufsstadt Memmingen "ein sehr, sehr herber Schlag gewesen."
"Kahlschlag" bei Galeria Karstadt Kaufhof
DieSüddeutsche Zeitung spricht von einem "Kahlschlag". Betroffen sind demnach Filialen in ganz Deutschland beispielsweise Filialen in München, Hamburg und Berlin. Insgesamt werden etwa 7.500 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Aber eben nicht in Memmingen und Kempten. Sie bleiben vom Kahlschlag verschont.
ver.di: "bittere Stunde" für viele Karstadt- und Kaufhof-Mitarbeiter in ganz Deutschland
„In der enormen finanziellen Krise des Warenhauses konnte ver.di zusammen mit den Betriebsräten viel für die verbleibenden Filialen erreichen und tarifvertraglich vereinbaren", so Orhan Akman, der für die Gewerkschaft ver.di die Verhandlungen mit dem Konzert geführt hat. Für die Schließungsfilialen und die betroffenen Kolleginnen und Kollegen sei es dagegen eine bittere Stunde.