Kurz vor der Bundestagswahl 2025 hat die Influencer-Agentur „Netzschreier“ eine Analyse der Follower-Zahlen von 732 Bundestagsabgeordneten in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Dabei hatte die Agentur 2357 Accounts auf den Plattformen Facebook, Instagram, X, LinkedIn, YouTube und TikTok ausgewertet und ein Ranking erstellt.
Wie viele Menschen folgen also Bundeskanzler Scholz oder Ex-Finanzminister Christian Lindner auf Social Media? So sieht die Top 10 der deutschen Bundestagsabgeordneten aus:
Influencer-Ranking - Platz 10: Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen)
Der Baden-Württemberger Cem Özdemir schließt die Top 10 ab: Der amtierende Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft kommt über alle Netzwerke auf eine Summe von 684.000 Followern.
Influencer-Ranking - Platz 9: Friedrich Merz (CDU/CSU)
Der Friedrich Merz ist der einzige Unionspolitiker in der Top-10-Auswertung. Insgesamt versammelt der Kanzlerkandidat auf X, Facebook und Co. 799.000 Follower hinter sich.
Influencer-Ranking - Platz 8: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)
Der Kanzlerkandidat der Grünen dominiert vor allem auf der Business-Plattform LinkedIn. Dort folgen ihm fast eine halbe Million Menschen (464.000 Follower). Über die Plattformgrenzen hinweg verdoppelt sich die Anzahl von Habecks Followern und er sichert sich mit 965.000 Followern Platz 8 im Bundestags-Ranking.
Auch wenn er selbst keiner ist - die Influencer-Szene ist dem Doktor der Philosophie keineswegs fremd: Erst vor wenigen Tagen war er in einem Livestream auf der Plattform Twitch bei Max "HandofBlood" Knabe zu Gast.
Influencer-Ranking - Platz 7: Gregor Gysi (Die Linke)
Gregor Gysi, der auch für seine Sticheleien mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert bekannt ist, schafft es knapp hinter Olaf Scholz auf Platz 7: 1,13 Millionen Menschen folgen ihm in den sozialen Netzwerken.
Influencer-Ranking - Platz 6: Olaf Scholz (SPD)
Olaf Scholz, der Spitzenkandidat der SPD und amtierender Bundeskanzler, hat 1,14 Millionen Follower über alle Plattformen hinweg, so die Auswertung der Agentur "Netzschreier". Der Noch-Bundeskanzler aus Hamburg war erst vor wenigen Tagen im Allgäu zu Gast: Er machte in der Region einen Zwischenstopp auf seinem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos.
Social-Media-Stars - Platz 5: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen)
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat 1,48 Millionen Follower über alle sozialen Medien hinweg. Primärer Reichweitenbringer für die Grünenpolitikerin ist Instagram. 624.000 Follower "krönen" sie auf diesem sozialen Netzwerk mit dem ersten Platz unter den Parlamentariern.
Nur ein deutscher Politiker hat mehr Follower auf Instagram, ist aber kein Abgeordneter des Bundestages: Dr. Markus Söder. Der Account des bayerischen Ministerpräsidenten zählt 663.000 Follower auf der Plattform des Meta-Konzerns von Mark Zuckerberg.
Social-Media-Stars - Platz 4: Karl Lauterbach (SPD)
Der SPD-Politiker und amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach dominiert die deutsche Politikerriege auf X (ehemals Twitter) mit einer Anzahl von 1,2 Millionen Followern. Insgesamt kommt er über alle sozialen Medien auf 1,64 Millionen Follower.
Social-Media-Stars - Platz 3: Christian Lindner (FDP)
Christian Linder kann auf keiner Plattform den ersten Platz im Ranking für sich verbuchen. Aber über alle Netzwerke hinweg hat er 1,84 Millionen Follower. Somit sichert sich der ehemalige Finanzminister der FDP Platz 3 in der Gesamtwertung.
Social-Media-Stars - Platz 2: Alice Weidel (AfD)
Alice Weidel, die Bundesvorsitzende der AfD, kommt in der Summe auf 2,74 Millionen Follower. Einen Zuwachs von über 370.000 Followern konnte sie auf der Plattform X generieren, nachdem Elon Musk - reichster Mensch der Welt, Eigentümer von X und offener Unterstützer der AfD - ein groß angekündigtes, 70-minütiges Interview mit Weidel führte. Die Bundestagsverwaltung prüft derzeit, ob es sich bei dem Gespräch um eine illegale Beeinflussung des Wahlkampfs handelte. Musk hat mit deutlich über 200 Millionen Followern den reichweitenstärksten Account auf X.
Neben X kann Alice Weidel auch auf TikTok viele Follower hinter sich vereinen: 665.000 Menschen folgen ihr dort und damit sichert sie sich im Bundestags-Ranking auf der Plattform, die vor allem ein junges Publikum anspricht, den ersten Platz.
Social-Media-Stars - Platz 1: Sahra Wagenknecht (BSW)
Die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht liegt mit 2,92 Millionen Followern über alle Plattformen hinweg auf Platz eins der Liste. Auf YouTube hat die aktuelle BSW-Kanzlerkandidatin 674.000 Follower und auf Facebook 745.000 Follower und ist damit auf diesen beiden Plattformen die reichweitenstärkste Politikerin.
Das sind die Top 3 auf jeder der Plattformen
Die Analyse der Agentur Netzschreier zeigt dabei, dass besonders die ehemaligen Volksparteien CDU/CSU und SPD im Schnitt am wenigsten Follower in den sozialen Medien erreichen. Das zeigt sich auch in der Erhebung der Top 3 auf jeder der analysierten Plattformen.
Facebook:
- 1. Platz: Sahra Wagenknecht (BSW), 745.000 Follower
- 2. Platz: Alice Weidel (AfD), 559.000 Follower
- 3. Platz: Gregor Gysi (Die Linke), 455.000 Follower
- 1. Platz: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), 624.000 Follower
- 2. Platz: Christian Lindner (FDP), 385.000 Follower
- 3. Platz: Alice Weidel (AfD), 372.000 Follower
TikTok
- 1. Platz: Alice Weidel (AfD), 665.200 Follower
- 2. Platz: Sahra Wagenknecht (BSW), 481.600 Follower
- 3. Platz: Heidi Reichinnek (Gruppe Die Linke), 281.600
X (ehemals Twitter)
- 1. Platz: Karl Lauterbach (SPD), 1,19 Mio. Follower
- 2. Platz: Alice Weidel (AfD), 878.000 Follower
- 3. Platz: Christian Lindner (FDP), 768.000 Follower
YouTube
- 1. Platz: Sahra Wagenknecht (BSW), 674.000 Follower
- 2. Platz: Alice Weidel (AfD), 262.000 Follower
- 3. Platz: Roger Beckamp (AfD), 126.000 Follower
- 1. Platz: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). 464.000 Follower
- 2. Platz: Christian Lindner (FDP), 326.000 Follower
- 3. Platz: Friedrich Merz (CDU/CSU), 151.000 Follower
Warum nur 732 Abgeordnete in der Analyse auftauchen
Die Agentur hat, nachdem am Tag nach der Erhebung die Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner (Die Grünen) verstarb, ihre Zahlen aus der Analyse herausgenommen.