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Der Schwörmontag in Ulm: Alle Infos rund um die Tradition und die diesjährigen Termine

Brauchtum

Buntes Treiben auf der Donau: Die wichtigsten Infos zum Schwörmontag in Ulm

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    Am 22. Juli wird in Ulm wieder der Schwörmontag gefeiert. Highlight an diesem Tag: Das Nabada auf der Donau. (Archivbild)
    Am 22. Juli wird in Ulm wieder der Schwörmontag gefeiert. Highlight an diesem Tag: Das Nabada auf der Donau. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner

    Der Schwörmontag wird jedes Jahr am vorletzten Montag im Juli gefeiert und beendet die Schwörwoche. Im Jahr 2024 ist das der 22. Juli 2024. Die Tradition geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals schwelte ein Streit zwischen den Patriziern und den Zünften um die Machtverhältnisse im Parlament der freien Reichsstadt Ulm.

    Die Geschichte hinter dem Schwörmontag

    Im Jahr 1397 wurde der Konflikt im sogenannten Schwörbrief beigelegt, der allen Mitgliedern des Parlaments gleiches Stimmrecht garantierte. In dem Brief wurde außerdem der Bürgermeister dazu verpflichtet jedes Jahr Rechenschaft abzulegen. Diese Tradition wurde mit Unterbrechungen bis heute beibehalten.

    Auftakt zum Schwörmontag: Die Schwörrede

    Am Schwörmontag legt der Bürgermeister auf dem Schwörbalkon des Ulmer Schwörhauses in einer Schwörrede vor den Bürgerinnen und Bürgern Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und informiert sie über die Pläne der nächsten 12 Monate. Nach der Rede um 11 Uhr legt er dann einen Eid auf den Schwörbrief aus dem Jahr 1397 zu den Klängen der Schwörglocke ab mit den Worten: "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt". 

    Nabada - Das Highlight am Schwörmontag

    Höhepunkt des Schwörmontags ist ab 16 Uhr das sogenannte "Nabada" (Hinunterbaden). Das ist eine Art Faschingsumzug auf der Donau in der insgesamt 14 geschmückte Themenboote begleitet von zahlreichen Flößen und kleineren Booten die Donau hinuntertreiben. Ähnlich wie bei einem Faschingsumzug machen sich die teilnehmenden Vereine und Gruppen auch hier über die Politik und gesellschaftliche Themen lustig. Die 7 km lange Strecke endet in Friedrichsau, wo dann mit dem "Hockete" der gemütliche Teil des Schwörmontags beginnt. 

    Am 22. Juli wird es wieder bunt in Ulm. Bei der Nabada am Schwörmontag fahren wieder zahlreiche Boote, Flöße und Schwimmreifen die Donau runter.
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    Als weiteres Highlight sorgen zahlreiche Musikkapellen entlang der Strecke für Unterhaltung. Die Zuschauer können dann am Ende des Nabada das beste Themenboot und die beste Musikkapelle wählen. Bei schlechtem Wetter oder Hochwasser findet die im Jahr 1927 eingeführte Tradition nicht statt. In dem Fall werden am Viereckkranz des Ulmer Münsters in 70 Meter Höhe rote Signalkörbe angebracht. 

    Traditionen vor dem Schwörmontag

    Auch vor dem Schwörmontag stimmt sich die Stadt Ulm mit Traditionen auf den Feiertag ein. So findet alle vier Jahre am Sonntag vor dem Schwörmontag das Fischerstechen statt. Bei dem Wettkampf auf dem Wasser nehmen bist zu 300 Menschen in historischen Kostümen teil. Darunter sind auch die 16 "Stecherpaare". Beim eigentlichen "Stechen" fahren je zwei Kontrahenten mit schmalen Booten, sogenannten "Zillen" aufeinander zu und versuchen sich gegenseitig mit Speeren ins Wasser zu stoßen, ähnlich wie bei einem Ritterturnier, nur ohne Pferde. Das letzte Fischerstechen fand im Jahr 2022 statt, daher wird es das nächste Mal voraussichtlich im Jahr 2026 wieder stattfinden. 

    Am Samstag vor dem Schwörmontag sorgt die Lichterserenade auf der Donau für feierliche Stimmung. Nach Einbruch der Dunkelheit verwandeln etwa 8.000 schwimmende Windlichter die Donau in ein Lichtermeer. Zusätzlich sorgt ein Feuerwerk, das von einem Floß in der Donau abgeschossen wird, für eine spektakuläre Szenerie. 

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