Die gute Nachricht: Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat das Medikament Paxlovid des Herstellers Pfizer in der EU zugelassen. Damit steht nun ein neues Werkzeug gegen die Corona-Pandemie zur Verfügung. Aber: Paxlovid ist kein Wundermittel. Die Einsatzmöglichkeiten sind beschränkt und natürlich hat auch Paxlovid Nebenwirkungen.
Wie wirkt Paxlovid?
Paxlovid besteht hauptsächlich aus zwei Wirkstoffen. Der wichtigste Bestandteil ist Nirmatrelvir. Dieser Wirkstoff hemmt ein Protein des Covid-19-Virus und kann so die Vermehrung des Erregers in den menschlichen Zellen verhindern. Viren reproduzieren sich, indem sie ihre DNA in menschliche Zellen "setzen". Diese "befallenen" Zellen vervielfältigen dann das Virus. Der zweite Wirkstoff in Paxlovid ist Ritonavir. Dieser sorgt dafür, dass der Wirkstoff Nirmatrelvir deutlich langsamer vom Körper abgebaut wird. Stattdessen verbleibt der Protein-Hemmer länger im Körper und die Konzentration von Nirmatrelvir steigt.
Wann kann Paxlovid eingesetzt werden?
Die Möglichkeiten der Behandlung mit Paxlovid sind beschränkt. Laut dem Hersteller Pfizer ist das Corona-Medikament nur zur Behandlung von leichten bis moderaten Erkrankungen geeignet. Ein Einsatz von Paxlovid bei schwer erkrankten Patienten ist nicht möglich. Auch kann das Medikament nicht vorsorglich - also prophylaktisch - eingenommen werden. Laut der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA ersetzt Paxlovid keine Impfung gegen das Coronavirus.
Wie viele Tabletten müssen eingenommen werden?
Paxlovid kann von Patienten zuhause eingenommen werden. Die tägliche Dosis besteht aus zweimal drei Tabletten. Neben zwei Tabletten des Wirkstoffs Nirmatrelvir muss auch eine Tablette Ritonavir geschluckt werden, so die FDA. Die Dauer der Einnahme ist auf fünf aufeinanderfolgende Tage beschränkt. Insgesamt müssen also 30 Tabletten des Kombi-Präparats Paxlovir eingenommen werden.
Das sind die Nebenwirkungen von Paxlovid
Wie nahezu jedes andere Medikament hat Paxlovid natürlich Nebenwirkungen. Die FDA nennt folgende Nebenwirkungen des Präparats:
- Durchfall
- Bluthochdruck
- Muskelschmerzen
- Geschmacksstörungen
Der Wirkstoff Ritanovir kann zudemLeberschädenverursachen.
Wer darf kein Paxlovid einnehmen?
Laut FDA kann das Medikament bei Personen mit einer unkontrollierten oder nicht diagnostizierten HIV-1-Infektion zu einer HIV-1-Medikamentenresistenz führen. Personen mit bestehenden Lebererkrankungen, Leberenzymanomalien oder einer Leberentzündung sollten das Medikament nur mit erhöhter Vorsicht einnehmen. Patienten mit schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen können Paxlovid nicht einnehmen. Liegt eine mäßige Einschränkung der Nierenfunktion vor, empfiehlt die FDA eine reduzierte Dosis. Zudem kann es durch die Einnahme von Paxlovid zu Wechselwirkungen mit einer Reihe anderer Medikamente kommen.