OneCoin sollte den Bitcoin als bekannteste Kryptowährung der Welt ablösen - und wer investiert, wird schnell reich werden, hieß es. Dann fiel das Kartenhaus in sich zusammen und die Verantwortlichen verschwanden mitsamt dem erbeuteten Geld. Allen voran der mutmaßliche Kopf der Bande: Die Deutsch-Bulgarin Ruja Ignatova aus Schramberg in Baden-Württemberg.
Frau aus Baden-Württemberg ist die meistgesuchte Verbrecherin der Welt
Über die Frau, die einen der größten Betrugsfälle der Welt anführte, ist nicht allzu viel bekannt. Sie wurde mehreren Quellen zufolge in Bulgarien geboren und zog mit ihrer Familie im Alter von zehn Jahren nach Schramberg in Baden-Württemberg.
Sie galt als kluge und fleißige Schülerin und studierte laut Lokalzeitung mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung Jura in Konstanz. Dort promovierte sie später auch und erlangte zudem an der Fernuni Hagen einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und an der Uni Oxford einen Master in Jura. Danach ging es ganz schnell mit der (kriminellen) Karriere.
Von Schramberg übers Allgäu in die Welt: die kriminelle Karriere der Ruja Ignatova
Sie soll im Anschluss für die Beratungsfirma McKinsey gearbeitet haben - und kaufte 2010, nur wenige Jahre nach ihren Studienabschlüssen, ein in Schieflage geratenes Gusswerk in Waltenhofen im Allgäu.

Schnell häuften sich in der Folge dubiose Berichte aus dem Gusswerk. Im Januar 2012 dann der Paukenschlag: Für das Gusswerk war ein Insolvenzantrag gestellt worden. Es stellte sich heraus, dass Ignatova den Betrieb wenige Tage zuvor verkauft hatte. Ignatova wurde wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs angezeigt und in Augsburg zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten verurteilt. Noch während des Prozesses begann Ignatova dann damit, die Kryptowährung "OneCoin" auf den Markt zu bringen.

OneCoin-Betrug: Wie Ruja Ignatova Anleger um Milliarden brachte
Doch hinter dem vermeintlichen Erfolgsprojekt steckt ein Schneeballsystem, die Währung ist erfunden und hat keinen echten Gegenwert. Im Oktober 2017 dann der Einsturz des Kartenhauses: Ein amerikanisches Gericht erlässt einen Haftbefehl wegen Überweisungs- und Aktienbetrug in Milliardenhöhe.
Tage später, am 25. Oktober 2017, steigt Ignatova am Flughafen in Sofia (Bulgarien) in einen Ryanair-Flieger nach Athen. In Griechenland angekommen, empfangen sie zwei Männer, die Russisch sprechen - danach verliert sich ihre Spur. Bis heute ist Ignatova untergetaucht. Sie steht nun als einzige Frau auf der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI. Auch das Bundeskriminalamt und Europol haben Ignatova zur Fahndung ausgeschrieben. Was die wohl meistgesuchte Frau mit dem erbeuteten Geld angestellt hat, ist größtenteils ungewiss. Immer wieder vermelden Ermittler aber Erfolge in dem Fall. So sicherten Ermittler 2024 etwa zehn Millionen Euro aus dem Vermögen der Krypto-Queen. Darüber hinaus traten neue Erkenntnisse zutage, wie Ignatova Teile des Geldes ausgegeben hat.

Die meistgesuchte Frau der Welt - Doku erschienen, Film angekündigt
Die Geschichte rund um den OneCoin-Betrug wurde bereits mehrfach auch in Film und Fernsehen aufgegriffen. So erschien im WDR eine Doku über den Fall mit dem Titel "Die Kryptoqueen". Im Jahr 2020 wurde zudem ein Hollywood-Film über Ignatova angekündigt. Die Hauptrolle soll demnach Kate Winslet ("Titanic") spielen.