Jörg Meuthen ist aus der AfD ausgetreten. Das hat er in einem Interview in der Tagesschau mitgeteilt. Damit ist Meuthen demnach auch nicht mehr Parteichef.
Meuthen kritisiert Ausrichtung der AfD
Als Grund nannte Meuthen (60) seine Niederlage im perteiinternen Machtkampf mit dem formal aufgelösten rechtsextremen Flügel. Harte Kritik äußerte er am Zustand der AfD: "Das Herz der Partei schlägt heute sehr weit rechts und es schlägt eigentlich permanent hoch." Er sei als Parteichef mit seinem Einsatz für einen anderen Weg gescheitert, sagte Meuthen weiter. Teile der Partei stünden seiner Meinung nach "nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung", und weiter: "Ich sehe da ganz klar totalitäre Ansätze." Gerade in der Coronapolitik habe die AfD etwas Sektenartiges entwickelt, beklagte Ex-Parteichef Meuthen.
Die Reaktionen: gespalten
Auf seiner Facebook-Seite wird Meuthens Austritt aus der AfD sehr kontrovers diskusiert. Einerseits erntet er Zuspruch und Verständnis ("Was für eine bittere Nachricht über Ihren Austritt aus der AfD. Sie sind ein großer Verlust.😢 Zum Glück bleiben Sie uns in Brüssel erhalten." oder: "Wenn sie zu einer anderen Partei gehen werden ihnen viele folgen ,da wird sich die AFD noch wundern bleiben sie ihrem Kurs treu Ich zähle auf sie !!!!"), aber auch Häme und Ärger ("Sie hätten einfach aussteigen können, ohne nachzutreten. Die AfD wird es weitergeben." oder auch: "Am Ende kommt eben doch das schäbige bei Meuthen durch."). Meuthen selbst hat sich in den sozialen Medien bisher nicht geäußert. Am Donnerstag erst war bekanntgeworden, dassMeuthen seine Immunität als EU-Abgeordneter wegen der Spendenaffäre verloren hat.