Nun herrscht Gewissheit: Das am frühen Sonntagmorgen auf der B20 bei Bischofswiesen im Berchtesgadener Land überfahrene und dadurch getötete Tier war ein Wolf. Das hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt. Es handelte sich dabei um ein männliches Jungtier. Ob der Wolf auch im Zusammenhang mit den in Schleching abgestürzten Kühen steht, ist noch nicht klar.
18-Jähriger überfuhr Wolf
Mit dem Wolf zusammengestoßen war laut Polizei ein 18-jähriger Fiat-Fahrer. Der junge Mann war am Sonntag etwa um zwei Uhr in der Früh auf der B20 von Bad Reichenhall nach Bischofswiesen unterwegs. Plötzlich und ohne Vorwarnung sprang dann, als der 18-Jährige auf Höhe des Eisenrichter Berges war, ein Tier auf die Fahrbahn. Der Autofahrer konnte nicht mehr ausweichen und erfasste den Wolf.
Genetische Proben werden untersucht
Der Wolf, der durch den Verkehrsunfall ums Leben kam, untersucht jetzt laut dem LfU jetzt das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Außerdem wertet das Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen genetische Proben des Tieres aus.
Polizei wurde sofort darüber informiert
Das LfU gibt zu bedenken, dass Wölfe ebenso wie andere Wildtiere in Verkehrsunfälle verwickelt werden können. Wie bei jedem Wildunfall ist die Polizei zu verständigen. Im aktuellen Fall im Berchtesgadener Land wurde die Polizei gleich nach dem Zusammenstoß verständigt.
War derselbe Wolf für den Absturz der Kühe verantwortlich?
Der überfahrene Wolf könnte vor dem Unfall allerdings noch in eine andere Geschichte verwickelt gewesen sein: Denn wenige Tage zuvor waren im nicht allzu weit entfernten Schleching mehrere Kühe über eine Felswand in den Tod gestürzt. Der Besitzer der Kühe vermutet, dass die Tiere in Panik vor einem Wolf geflüchtet sein könnten und so den Tod gefunden haben. Ob Wölfe Jagd auf Nutztiere machen und eine Gefahr für sie oder sogar auch für Menschen darstellen kann, erklärtdie Wildtierökologin vom Jagd- und Fischereirecht des Landratsamts Oberallgäu, Agnes Hussek, im Interview.