Die Leipziger Buchmesse, die von 21. bis 24. März 2024 stattfindet, zählt nach der Frankfurter Buchmesse zu dem wichtigsten Treffen der Buch- und Medienbranche in Deutschland. Hier hätte der Sänger der Südtiroler Band "Frei.Wild", Philipp Burger, bei der Veranstaltung "LitTop" eigentlich Auszüge aus seinem Buch "Freiheit mit Narben" lesen sollen. Darin rechnet Burger mit seiner Vergangenheit als Nazi-Skinhead ab.
Künstler will bei Auftritt von Philipp Burger Leipziger Buchmesse boykottieren
Doch dieser Auftritt ist nun gestrichen. Weil ein anderer Künstler gegen Burgers Auftritt protestierte und drohte, selbst nicht aufzutreten, luden die Veranstalter Burger aus. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar.
Für Frei.Wild ist das nichts Neues. Der umstrittene Band, die sich selbst als unpolitisch bezeichnet und sich von rechten Bewegungen distanziert, wird immer wieder eine Nähe zu politisch rechten Motiven vorgeworfen. So sind in der Musik der Rocker Patriotismus, Heimat und Identität zentrale Elemente, die ständig bedroht werden. Nach Meinung vieler Kritiker spielen sie damit dem rechten Rand in die Hände.
Trotz dieser Vorwürfe kann Frei.Wild auf eine große Fangemeinde blicken. 2013 wurden die Südtiroler für den Echo nominiert. Als die Bands Kraftklub und Mia mit Boykott drohten, wurde die Band aus Brixen jedoch von der Nominiertenliste gestrichen. Drei Jahre später bekam sie den Echo dann aber doch noch - für ihre Kritiker war das ein Skandal.
Lesung bei Leipziger Buchmesse ist final vom Tisch
Nun wurde also auch der Auftritt von Frei.Wild-Frontmann Philipp Burger bei der Leipziger Buchmesse verhindert. Ein Gespräch, das Burger zwischenzeitlich mit einem der Veranstalter führte, änderte nichts daran, wie der 42-Jährige auf seiner Facebook-Seite sagte. "Dass ich im Rahmen dieser großen Veranstaltung, wie bisher geplant, bei der Lesung auftreten werde, scheint aufgrund des Drucks mehrerer Künstler/Autoren leider final vom Tisch zu sein. Aber es sieht nach einer beidseitigen Lösung aus, mit der ich durchaus leben kann", stimmt er abschließend versöhnliche Töne an.