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Entsetzten über Video vom Seilbahnunglück am Lago Maggiore

Muss man sowas zeigen?

Entsetzten über Video vom Seilbahnunglück am Lago Maggiore

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    Seilbahnunglück am Lago Maggiore: 14 Menschen kamen am 23. Mai 2021 ums Leben.
    Seilbahnunglück am Lago Maggiore: 14 Menschen kamen am 23. Mai 2021 ums Leben. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

    14 Menschen sind am 23. Mai gestorben, als eine Seilbahn-Kabine am Lago Maggiore abgestürzt ist. Nur ein fünfjähriger Junge hat das Unglück überlebt. Von diesem unfassbar tragischen Unfall hat die italienische Gendarmerie (Carabinieri) jetzt zwei Videos veröffentlicht, die den Absturz der Gondel zeigen, und zwar sehr genau erkennbar. Die Videos sind auf diversen italienischen Nachrichtenportalen immer noch zu sehen. (Anm. d. Redaktion: Wir verzichten an dieser Stelle auf Verlinkungen und Einbettungen des Videos)

    Das ist in den verstörenden Videos zu sehen:

    Die beiden Videos zeigen Bilder von Überwachungskameras der Gondelanlage. Die Gondel fährt langsam oben in die Anlage ein. Kurz bevor sie die Ausstiegsstelle erreicht, löst sich ein Seil, man sieht das Seil herunterfallen. Die Gondel rast nach einem Schlenker sofort ungebremst talwärts. An einem Pfeiler schleudert die Gondel endgültig vom Seil und stürzt ab. Ein verzweifelter Seilbahn-Mitarbeiter ist zu sehen, der erschrocken umherrennt. Bilder, die bei vielen Menschen Entsetzen und Verstörung auslösen, eingedenk der Tatsache, dass man einen Moment sieht, in dem 14 Menschen sterben. Unter anderem hatte der öffentlich-rechtliche Sender RAI das Video veröffentlicht. Italien fragt sich: Muss man so etwas zeigen?

    Parlamentarier sagt: "Nein!"

    Nein, sagt zum Beispiel der sozialdemokratische Parlamentarier Enrico Borghi. Auf Twitter schreibt er: "Ich bin verwirrt über die Verbreitung der Bilder des dramatischen Unfalls der #mottarone-Seilbahn. Das sage ich als Parlamentarier, als Mann, der von dort stammt, und als Privatmann. Der Schmerz der Menschen muss respektiert werden, während wir ihn in dieser Gesellschaft in eine Show verwandeln. Nein!"

    Staatsanwältin: "Leid der Familien darf nicht verschlimmert werden!"

    Die ermittelnde Staatsanwältin Olimpia Bossi hat die Veröffentlichung der Videos durch die Carabinieri ebenfalls kritisiert. Laut t.online.de forderte sie "gebührenden Respekt für die Opfer und den Schmerz ihrer Familien". Die Aufnahmen "wurden noch nicht einmal den Familien gezeigt, deren Leid nicht noch verschlimmert werden kann und darf", so die Staatsanwältin.

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