Am Wochenende ist es an Bayerischen Seen wieder zu Badeunfällen gekommen. Die DLRG und die Wasserwacht Bayern mahnen zur Vorsicht und geben lebenswichtige Tipps für das richtige Verhalten im Wasser.
Ältere Menschen besonders gefährdet
Michael Förster von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) erklärt wie es immer wieder zu Badeunfällen kommen kann. Vor allem bei älteren Menschen ist das Risiko groß, dass sie beim Schwimmen im See ertrinken. "Das liegt oftmals daran, dass sie Vorerkrankungen der Herz-Kreislauf-Systems mitbringen". Förster zufolge kann auch beim Schwimmen ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. Das kann im Wasser tödlich enden.
Schwimmen und Alkohol - Ein No Go!
"Sorgenkinder" der DLRG sind auch junge Männer, die ihre Leistungsfähigkeit häufig überschätzen. Auch sie laufen dann Gefahr zu ertrinken. Vor allem wenn sie nicht richtig schwimmen können, oder an einem Steilufer ins Wasser gehen. Ein Steilufer geht "zunächst sanft rein, fällt aber dann steil ab", erklärt Förster. Auch zum Thema Alkohol hat Förster eine klare Meinung: "Alkohol und Schwimmen passt überhaupt nicht zusammen". Alkohol macht leichtsinnig und führt dazu, dass man Gefahren unterschätzt.
Fluss oder See? Wo schwimmt man am sichersten?
Neben Badeseen kann man sich auch an Flüssen gut abkühlen. Doch hier gibt es gewaltige Unterschiede, wie Förster erklärt. "Beim Badesee ist es einfach wichtig, dass ich mich langsam abkühle, langsam reingehe und natürlich auf Steilufer achte. Am Fluss muss ich bedenken: Das Wasser strömt, es ist kälter und wenn es mich wegreisst, dann kann ich mich am Ufer unter Umständen nicht mehr anhalten". Flüsse sind also deutlich gefährlicher als Seen. Auch die Wasserwacht-Bayern hat auf Ihrer Website die wichtigstenBaderegelnzusammengestellt.
Drei Notfälle in vier Stunden
Gleich mehrmals mussten am Wochenende die ehrenamtlichen Wasserretterinnen und Wasserretter der Wasserwacht zum Einsatz ausrücken. Unter anderem kam es am oberbayerischen Karlsfelder See zu drei Notfällen in nur vier Stunden. Bei Kirchdorf an der Amper im Landkreis Freisingverstarben zwei Männer infolge eines Badeunfalls. In Neu-Ulm musste ein 23-Jähriger in Folge eines Badeunfalls wiederbelebt werden. Zudem forderten mehrere gekenterte Boote den Einsatz der Wasserwacht-Bayern.
Tipps für Ersthelfer
Thomas Huber, Landesvorsitzende der Wasserwacht Bayern bedankte sich in einer Pressemitteilung für die Ersthelfer in solchen Situationen, deren beherztes Eingreifen Leben retten könne. Huber hat aber auch wichtige Verhaltenstipps für Ersthelfer:
- Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr und achten Sie auch in Notfallsituationen auf Ihren Eigenschutz.
- Rufen Sie Hilfe und machen Sie andere Personen auf die Person in Not aufmerksam.
- Retten Sie immer vom Ufer oder Boot aus oder mit von Hilfsmitteln wie Rettungsringen oder Seilen. Ein ertrinkender Mensch kann Sie im Zweifel mit unter das Wasser zerren!
Kinder immer im Blick haben
Auch auf die Kleinsten sollte man besonders aufpassen. Vor allem, wenn sie noch nicht sicher schwimmen können. "Lassen Sie Kinder am und im Wasser nie aus den Augen", appelliert Huber.