Die Weichen sind gestellt für das Eishockey in Lindenberg. Alle Planungen für den Spielbetrieb 2009/10 sind abgeschlossen und auch das größte Sorgenkind ist keines mehr: Die offenen Trainerstellen beim TV Lindenberg konnten besetzt werden. Adrian Kustor (20), der derzeit beim EV Lindau spielt, betreut künftig die Kleinschüler (Jahrgang 1999 und jünger). Sergej Orlovski (33) von den "Alten Herren" kümmert sich um die Knaben (Jahrgang 1997/98), die zwar nicht im Spielbetrieb auf Punktejagd gehen, aber dafür eine Serie von Freundschaftsspielen bestreiten sollen. In beiden Altersklassen koopierieren die Lindenberger mit der benachbarten MTG Wangen. "Das klappt bestens", sagt Jugendleiter Klaus Huber.
Auch bei den etwas Älteren arbeitet der Verein mit einem anderen Klub zusammen: Bei den Schülern (Jahrgang 1995/96) und Junioren (Jahrgang 1989 bis 1994) bildet Lindenberg wie gewohnt eine Spielgemeinschaft mit der Nachwuchsabteilung des Landesligisten EV Lindau. "Von dieser Zusammenarbeit kann jeder nur profitieren", ist sich Huber sicher und nennt als Beispiel die zusätzlichen Trainingsmöglichkeiten, die durch das Kunsteisstadion am Waldsee bestehen. Zwar habe es gerade den Junioren vergangene Saison auf dem Eis etwas an Disziplin gemangelt, was unnötige Strafminuten verursacht habe, doch "unsere Heißsporne sind etwas älter geworden", hofft Huber auf Besserung. Zumal sie bei guten Leistungen die Chance habe, beim EV Lindau in der Landesliga zu spielen.
Denn eine eigene Herrenmannschaft gibt es beim TV Lindenberg auch heuer nicht. "Wir hoffen von Saison zu Saison. Egal, wie das Kind dann heißt - ob TV Lindenberg oder EV Lindau 1b", sagen Huber und Abteilungsleiter Helmut Böller. Das ist kein Wunder, denn bereits im Jugendbereich haben die Verantwortlichen zu kämpfen. "Die Zahl ist rückläufig. Der erhoffte Zulauf ist ausgeblieben", sagt Huber etwas enttäuscht. Eine mögliche Ursache darin sieht er im Hickhack um die Zukunft des Eisstadions, das nicht nur die Nerven der Eishockeyspieler strapaziert, sondern auch konkrete Planungen ausgebremst hat.
Nach den Sommerferien will die Abteilung nochmals verstärkt Werbung in eigener Sache an Schulen und Kindergärten machen, um bis zum Saisonstart im Oktober/November noch neue Spieler zu finden.
Drei Jahre Planungssicherheit
In Sachen Eisstadion hat der Verein nun drei Jahre lang Planungssicherheit. Nun gilt es, den nötigen Trainings- und Spielberieb auf die Beine zu stellen, um die vorhandenen Kapazitäten auch ausnutzen zu können. Allein aus wirtschaftlicher Sicht ist das dringend notwendig. "Ein Stadion ohne Eishockeysport wird auf dem Land nicht funktionieren", sagt Helmut Böller. Neben den eigenen Spielen könnte das Lindenberger Stadion künftig auch Austragungsort von Freundschaftsspielen benachbarter Hobbymannschaften sein.