Allgäuer Spieler, Trainer und Verantwortliche ringen nach dem Tod von Robert Dietrich beim Flugzeugunglück in Russland um Fassung – Alle beklagen den großen menschlichen und sportlichen Verlust.
Die Eishockey-Welt
hat
mit großer Bestürzung auf den Tod des verunglückten Kaufbeurer Nationalspielers Robert Dietrich reagiert. Auf vielen Seiten im Internet drücken Tausende Fans, frühere Freunde und Weggefährten ihre Trauer und ihr Mitgefühl für Familie und Angehörigen des 25-Jährigen aus, der beim ESV Kaufbeuren das Eishockeyspielen gelernt hatte und dessen Eltern
in
Kaufbeuren wohnen. Am Mittwoch war Dietrich, den seine Teamkollegen und Freunde nur 'Didi' nannten, mit dem kompletten Eishockey-Team von Lokomotive Jaroslawl auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel mit dem Flugzeug abgestürzt. 43 Menschen starben.
Wir haben Reaktionen von Allgäuer Spielern, Trainern und Verantwortlichen zusammengetragen, die allesamt den großen Verlust beklagen.
Alexander Sulzer
(27), gebürtiger Kaufbeurer, NHL-Profi bei den Vancouver Canucks: 'Didi war ein sehr glücklicher und lebensfroher Mensch, sympathisch, offen.
Er
hat
jeden anderen
in
seiner Gegenwart sich wohlfühlen lassen.
Er
war witzig, und es war immer eine Freude, ihn um sich herum zu haben. Beim Eishockey war
er
sehr ambitioniert, ehrgeizig und voller Tatendrang.
Er
ist keiner Herausforderung aus dem Weg gegangen und
hat
sich nie unterkriegen lassen. Didi ist viel zu früh von uns gegangen und hinterlässt eine große Leere, die nicht zu ersetzen sein wird. Wir werden ihn sehr vermissen.
Er
hat
einen
Ehrenplatz
in
unseren
Herzen
.'
Patrick Reimer
(28), gebürtiger Mindelheimer, DEL-Profi bei den DEG Metro Stars: 'Meine Freundin
hat
mich am Mittwochnachmittag ganz aufgewühlt angerufen und gefragt, ob das mit Didi stimmt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts und habe dann natürlich sofort versucht, etwas herauszufinden. Leider kam mit der Zeit immer mehr Gewissheit, dass dieses Unglück auch Didi von uns genommen
hat
. Es ist wirklich schwer das Ganze zu fassen und zu verstehen, dass
er
jetzt einfach nicht mehr unter uns ist.
Er
war immer ein gut gelaunter und fröhlicher Mensch, der gerne gelacht
hat
. Wir haben viele schöne gemeinsame Zeiten erlebt. Auch als Sportler war ich immer ein Fan von seiner, trotz seines Alters, abgezockten Art zu spielen. Didi wird uns auf jeden Fall fehlen, und meine Gedanken sind jetzt bei seiner Familie und seiner Freundin. Ich kann nur sagen, dass ein guter Freund und ein einmaliger Spieler leider viel zu früh von uns gegangen ist.'
Manuel Hüttl
(39), DEB-Vizepräsident aus Kaufbeuren, erklärte via Pressemitteilung des DEB: 'Ich kenne Robert von klein auf und spiele noch heute mit seinem Vater Eis- und Inlinehockey. Ich bin zutiefst erschüttert und voller Trauer. Das deutsche Eishockey verliert
einen
absoluten Sympathieträger, Vorzeigeathleten und großartigen Charakter.'
Arnim Kauer
(53), Jugendtrainer beim ESV Kaufbeuren: 'Bevor Robert ins DNL-Team nach Mannheim gegangen ist, habe ich ihn ein Jahr bei den ESVK-Schülern trainiert.
Er
war ein anständiger Kerl, sehr wissbegierig. Es war immer eine Freude, mit ihm zu arbeiten. Es war früh abzusehen, dass
er
mal ein richtig Guter wird. Wir haben uns alle gefreut, wie
er
Karriere gemacht
hat
. Die Wiedersehen mit ihm
in
Kaufbeuren waren einfach toll.
Er
war ein netter, lustiger Kerl, mit dem man gut über die alten Zeiten reden konnte. Insofern stimmt mich sein Tod unendlich traurig.'
Jochen Reimer
(26), gebürtiger Mindelheimer, DEL-Profi beim EHC München: 'Ich habe Didi mit zwöf Jahren kennengelernt, und seit dem Zeitpunkt waren wir super Kumpels. Wir haben im ESVK-Nachwuchs zusammen gespielt, später auch bei der DEG. Ich hab
einen
meiner besten Freunde verloren und
einen
überragenden Teamkameraden. Ich hatte die zwei besten Jahre mit ihm
in
Düsseldorf. Was jetzt passiert ist, kann ich nicht
in
Worte fassen. Ich bin einfach nur unendlich traurig, solch
einen
tollen Freund verloren zu haben.'