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Artikel: Tiefschlafphase im Mitteldrittel

17. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Eishockey Der ESV Kaufbeuren unterliegt Tabellenführer Rosenheim mit 5:7 - sechs Gegentore in elf Minuten

Von Chris Hecker |Kaufbeuren"Da kann man draußen nur den Kopf schütteln", kommentierte Marcus Bleicher die desolate Vorstellung seiner Mannschaft zwischen den Spielminuten 16. und 27. Der ESVK-Trainer musste ebenso wie das Kaufbeurer Eishockeypublikum fassungslos mit ansehen, wie der Gast aus Rosenheim innerhalb von nur elf Minuten sechs Tore erzielte und zwischenzeitlich uneinholbar auf 7:1 davonzog. Immerhin schafften die Joker noch eine versöhnliche Ergebniskosmetik, Punkte gab es am Ende bei der 5:7-Niederlage aber nicht.

So gab es auch beim Sieger eine Mängelliste: "In dieser Phase ging es bei uns drunter und drüber, da hätte ich eigentlich eine Auszeit nehmen müssen", kritisierte der insgesamt sehr zufriedene SBR-Coach, Franz Steer, das Verhalten seiner Truppe nach dem beeindruckenden Zwischenspurt. Die Nachlässigkeiten der Oberbayern begünstigten, dass sich die Hausherren wieder in ein Spiel kämpfen konnten, in dem sie bereits gedemütigt am Boden lagen. "Wenn mir jemand nach dem 1:7 gesagt hätte, dass ich am Ende noch den Torwart rausnehme, hätte ich das sicher nicht geglaubt", so Bleicher, der genau diese Moral seiner Mannschaft positiv hervorhob.

Schwarzer Tag für Conti

Vor allem lieferte das kuriose Spitzenspiel aber unübersehbare, negative Erkenntnisse. Leo Conti im ESVK-Gehäuse erwischte einen rabenschwarzen Tag. Erst nach dem sechsten Gegentreffer wurde der Torhüter von Bleicher erlöst und ausgewechselt. "Alle im Stadion haben gesehen, dass er einige Male keine gute Figur gemacht hat", so der Joker-Trainer. Allerdings ließen die Feldspieler ihren 30-jährigen Schlussmann in einer Tiefschlafphase im Mitteldrittel gänzlich im Stich. Wie paralysiert sahen die rot-gelben Kufencracks dabei zu, wie sie von den Rosenheimer Angreifern zu Slalomstangen degradiert und vorgeführt wurden. Ein Rezept gegen die schnellen Stürmer des Tabellenführers für die verbleibenden drei Duelle könnte ein härteres Körperspiel sein. "Es ist nicht so einfach diese schnellen, cleveren Spieler überhaupt zu erwischen", gibt jedoch ein ratloser Bleicher zu bedenken.

Krabbat debütiert mit Tor

Einen guten Eindruck bei seinem Debüt im ESVK-Trikot hinterließ Neuzugang Dominic Krabbat. "Er hat schon gute Ansätze gezeigt. Wir werden sicher auf ihn zählen können", sagte Bleicher nach dem Spiel über den 21-jährigen, schnellen Angreifer, der sich auch gleich in die Torschützenliste eintragen konnte.