Kaufbeuren l drs/mib lNur eine kleine Zahlenspielerei: Dylan Stanley, Ron Newhook, Ryan Fairbarn (alle Rosenheim) sowie Simon Barg und Lubor Dibelka (beide Peiting) haben zusammengerechnet bisher 107 Scorerpunkte in der neuen Oberligasaison gesammelt - die gesamte Mannschaft des ESV Kaufbeuren gerade einmal 99. Natürlich hat das nur bedingte Aussagekraft, und es lässt sich schon gar keine Prognose darauf ableiten. Nur eines ist klar: Um die Topstars der Gegner am Wochenende auszuschalten, müssen die Joker wirklich alle Kräfte mobilisieren. Reizvoll sind die Duelle allemal, schließlich empfängt der Tabellendritte heute um 19.30 Uhr den Zweiten EC Peiting zum kleinen Derby und tritt am Sonntag um 18 Uhr beim Spitzenreiter Starbulls Rosenheim an.
Anschluss muss gehalten werden
"Der Druck liegt bei uns", weiß ESVK-Coach Marcus Bleicher vor dem Heimspiel gegen Peiting. Die Oberbayern kommen mit einem Riesenlauf von sieben Siegen in Folge ins Allgäu. "Die können befreit aufspielen, schließlich haben sie ihre Pflichtaufgaben erfüllt", so Bleicher. Der ESVK dagegen einige Male nicht, weshalb es in dieser frühen Phase der Saison schon darum geht, den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Die Rechnung ist einfach: Drei Punkte Abstand zu Rang zwei wären es bei einem Sieg, neun Punkte bei einer Niederlage (jeweils in regulärer Spielzeit).
Stürmer Kevin Saurette sieht dem Spitzenspiel heute optimistisch entgegen: "Wir haben das erste Spiel gegen Peiting gewonnen und denken, dass wir die bessere Mannschaft sind. Nun haben wir die Chance, dies auch unter Beweis zu stellen." Der unermüdliche Kämpfer katapultierte sich am Vorwochenende mit zwei Toren und vier Assists auf Rang eins der ESVK-internen Wertung (insgesamt 15 Punkte). Der Grund: "Ich gewöhne mich mittlerweile immer besser an das Eishockey hier in Deutschland und ganz allgemein an die Lebensweise in Europa. Ich gehe selbstbewusster in die Partien", sagt Saurette.
Auch Bleicher freut sich, dass der fleißige Angreifer für seinen Aufwand belohnt wird. Er weiß aber auch, dass ein Saurette allein nichts richten kann. Seine Hoffnung ist, dass nach den absolut unnötigen Niederlagen gegen Passau und Miesbach und einem deftigen Anschiss hinterher seine Mannschaft nun ihre Lektion gelernt hat. Er werde nicht mehr akzeptieren, dass vermeintliche Leistungsträger nur ihr Trikot spazieren fahren und sich verstecken, betont Bleicher. Für das Wochenende hat er aber ein gutes Gefühl: "Die Mannschaft weiß, was Sache ist."

ESVK siegt zuhause
Joker gewinnen Derby gegen die Starbulls mit 4:1
Das 8:1 gegen Landsberg wurde als Pflichtsieg abgehakt. Nun muss der ESVK beweisen, dass er von Experten zurecht zu den Topfavoriten der Liga gezählt wird. Der Schlüssel zu Erfolgen klingt simpel: "Wir müssen konzentriert spielen, von der Strafbank wegbleiben und selbst Strafzeiten herausholen. Das ist nur mit viel Bewegung möglich", sagt Bleicher. Auf die Defensive sei Verlass, nur andauernde Offensiv-Ausflüge der Verteidiger dürfe es angesichts der starken Gegner nicht geben.
Vor allem bei den heimstarken Rosenheimern muss erst einmal der Kasten sauber gehalten werden. Zu nah und schmerzlich sind noch die Erinnerungen an das 1:5 zum Saisonauftakt. "Alle sind heiß auf dieses Spiel und wollen eine Revanche", sagt Saurette. Verletzt fehlen wird weiter Markus Kerber.