"Wer heute nicht da war, der hat was verpasst", sagte ESVK-Juniorentrainer Bruno Müller am Sonntagmittag nach dem überzeugenden 7:3-Sieg über die Moskitos Essen in der Endrunde der deutschen Meisterschaft bei bester Laune. Doch zuerst war da ein schlechter erster Spielabschnitt der Gelb-Roten, der Erinnerungen an 2009 weckte, als die Junioren gegen Essen sogar mit 0:5 hinten lagen - das Spiel dann aber noch drehten und 9:6 gewannen. So ähnlich kam es auch diesmal. "Wir waren nicht wach und nicht bereit", sagte Stürmer Tobias Riefler über das erste Drittel. "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie ganz ruhig weiterspielen sollen - ich wusste, dass wir zurückkommen können," erklärte Müller.
Am Sieg seines Teams hat er jedenfalls keine Sekunde gezweifelt. "Wir waren etwas überrascht, dass Essen mit gleich drei Leuten Forechecking betrieben hat. Das sind wir nicht gewohnt", sagte er. Im zweiten Drittel nahm der ESVK dann das Heft in die Hand und ging in der 33. Minute in Führung. Zwar war zu Beginn zu merken, dass mit Maximilian Schäffler und Marco Habermann (erste Mannschaft) zwei Spieler fehlten, doch das machten die anderen durch Willen und Einsatz wett. "Wir haben in der Pause gesagt, dass wir mehr kämpfen und mehr auf den Körper gehen müssen", verriet Riefler, der herausragende Spieler am Wochenende. Er erzielte vier Tore und trug sich sechsmal in die Assist-Liste ein.
Essen kam nur in Überzahl gefährlich vor das gegnerische Tor. Genau das ist möglicherweise die einzige Schwäche der Kaufbeurer Junioren: Alle drei Gegentore fielen, als sie in Unterzahl spielten. Mit der Führung kehrte auch das Lachen auf die ESVK-Bank zurück. Schon am Samstagabend, als sie die über weite Strecken überforderten Bad Nauheimer mit 8:1 besiegten, war jedem die große Freude anzumerken. "Wir genießen einfach jedes Spiel - ich glaube, das merkt man", sagt Trainer Müller. "Wir haben ein klares Ziel vor Augen - wir wollen das große Endspiel gegen Peiting in zwei Wochen", so Müller.
Spätestens nach dem wahrlich meisterlichen zweiten Drittel gegen Essen ist der Junioren-Mannschaft in diesem Jahr alles zuzutrauen. Gleiches gilt auch für die Jugend-Mannschaft des ESVK, die in Berlin und Bad Nauheim spielte. Am Samstagmittag schlug sie Berlin klar mit 7:3. "Wir haben gut angefangen, lagen mit 2:0 vorne, haben uns dann aber durch zwei dumme Konter den Ausgleich eingefangen", berichtete Trainer Alfred Weindl. "Erst im zweiten Drittel konnten wir dann unsere Tugenden ausspielen". Der konzentriert agierende ESVK gewann den Mittelabschnitt mit 5:1 und konnte deshalb im Schlussabschnitt Kräfte sparen für das Spiel am Sonntagabend in Nauheim (Ergebnis und Bericht folgt in der morgigen Ausgabe). Fast noch wichtiger als der eigene Sieg war aber, dass der härteste Konkurrent, der EHC Klostersee, in Bad Nauheim strauchelte und die Partie mit 4:5 nach Penaltyschießen verlor.
In Torlaune: Die ESVK Junioren (von links Sven Schittenhelm, Sven Weißer und Christoph Heckelsmüller) bejubelten hier das 3:0 gegen Bad Nauheim. Foto: Mathias Wild