Nachgefragt bei NHL-Profi Alexander Sulzer 40 Spiele und genau 11:53 Minuten musste Eishockeyprofi Alexander Sulzer auf sein erstes NHL-Tor warten. Am Sonntagabend bei der Partie "seiner" Nashville Predators bei den Edmonton Oilers war es dann soweit: Der 26-jährige Kaufbeurer stürmte von der Strafbank kommend in Richtung Oilers-Tor, wurde von seinem Teamkollegen Sergei Kostitsyn mustergültig bedient und netzte ein. Wir haben mit dem Verteidiger nach seiner Tor-Premiere gesprochen.
Wie fühlt es sich an, ein NHL-Tor zu schießen?
Alexander Sulzer: Das war ein unglaubliches Gefühl. Auf dem Eis ging alles sehr schnell, aber ich habe mir das Tor nach der Partie noch ein paar Mal angeschaut. Bei einem Blick auf die Statistik fühlt es sich nun auch besser an, wenn in der Torspalte keine Null mehr steht.
Wie waren die Reaktionen in Ihrem Umfeld auf dieses Ereignis?
Sulzer: Meine Teamkollegen und die Trainer haben mir alle gratuliert und die Hand geschüttelt. Aus der Heimat habe ich viele E-Mails und SMS bekommen. Es überrascht mich immer wieder, wie mein Werdegang auch in Deutschland verfolgt wird.
Was passiert mit dem Puck, mit dem Sie das Tor geschossen haben?
Sulzer: Den habe ich mir natürlich gesichert. Er wird zuhause eingerahmt und einen Ehrenplatz erhalten.
Sie haben in der Partie gegen Edmonton auch noch eine Vorlage verbucht und waren erstmals bei den obligatorisch gekürten drei besten Spielern des Abends. Trotzdem haben Sie keinen Stammplatz sicher.
Sulzer: Es ist schwierig und erfordert sehr viel mentale Stärke. Ich bekomme immer gute Rückmeldung vom Trainer, und trotzdem spiele ich nur, wenn einer der ersten sechs Verteidiger verletzt oder gesperrt ist. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und arbeite weiter hart an mir.
Trotz Mini-Budget und ohne große Stars sind die Predators, für viele überraschend, wieder auf Play-off-Kurs. Was ist das Geheimnis?
Sulzer: Wir haben eine ausgeglichene, gute Truppe. Jeder hält sich an das System und spielt das, was er kann und soll. So können und wollen wir in die Play-offs kommen. Dann ist ja bekanntlich viel möglich.
Ihr Vertrag in Nashville läuft im Sommer aus. Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Sulzer: Ich konzentriere mich auf die aktuelle Saison und möchte in Nashville einen Stammplatz erkämpfen. Ich weiß aber, dass ich gut genug bin, unter den ersten sechs Verteidigern in einem NHL-Team zu spielen. Wenn ich dazu nicht in Nashville die Chance bekomme, dann eben woanders.
Gibt es da Wunschteams?
Sulzer: Ich bin ziemlich anspruchslos. Hauptsache ich bekomme die Chance, alle Saisonspiele zu bestreiten. Wenn ich aber die Wahl hätte, wäre eine Stadt mit Sonne und Meer nicht schlecht (lacht).