Der ESV Kaufbeuren hat in der Eishockeyoberliga auswärts wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Eine Woche nach der Niederlage in Rostock zeigte die Mannschaft von Trainer Marcus Bleicher bei den Eisbären Juniors die erhoffte Reaktion und siegte klar mit 9:4 (2:0, 3:2, 4:2).
"Wir haben die Partie bei den Juniors nicht auf die leichte Schulter genommen, das freut mich sehr", strahlte Bleicher nach dem deutlichen Auswärtserfolg. Dass es dabei den Jokern in der Bundeshauptstadt so leicht gemacht wird, hätte der Trainer nicht erwartet. Bleicher: "Hier in Berlin haben sich schon einige Spitzenmannschaften schwer getan. Doch meine Mannschaft hat die lange Busreise gut weggesteckt und war vor allem läuferisch eine Klasse besser als die Berliner." Berlins Trainer Derek Mayer meinte anerkennend nach dem Spiel: "Man hat heute gesehen, warum Kaufbeuren 114 Punkte auf dem Konto hat."
Den Rotgelben gelang im spärlich besetzten "Wellblechpalast" ein Start nach Maß. Vor nur 149 Zuschauern führte das Team aus dem Allgäu nach knapp fünf Minuten bereits mit 2:0 durch Rob McFeeters und Kevin Saurette. Der ESVK war auch in der Folgezeit die spielbestimmende Mannschaft. Sehr zur Freude der 70 mitgereisten Fans sprühten die Kaufbeurer vor Spiellaune. Wenn es ein Manko gab, dann vielleicht die Chancenverwertung im ersten Drittel.
Und so wurde es sogar noch einmal eng - wenn auch nur kurz. Nach Dominic Krabbats Tor zum 3:0 zu Beginn des zweiten Drittels leisteten sich die Joker einige Strafzeiten. Diese nutzten die jungen Berliner zu zwei Toren. Für den Kaufbeurer Trainer war in dieser Phase des Spiels entscheidend, dass seine Spieler nicht auf die Provokationen der Juniors eingestiegen sind.
Bleicher: "Die Juniors haben teilweise sehr respektlos gespielt und wollten uns zu weiteren Strafen provozieren. Gott sei Dank haben meine Jungs kühlen Kopf bewahrt."
Die beiden Unterzahlgegentore waren Warnschüsse zur rechten Zeit, denn der ESVK zog daraufhin wieder merklich an. "Nach den beiden Gegentoren haben wir sofort wieder ins richtige Fahrwasser zurückgefunden und souverän das Spiel mit der nötigen Konzentration nach Hause gebracht", war Bleicher mit der Reaktion seiner Mannschaft zufrieden. Erneut Krabbat sowie Bogdan Salea stellten mit ihren Toren zum 5:2 noch vor der zweiten Pause die Weichen für den Auswärtssieg. Der zweifache Torschütze Krabbat wurde für seine gute Leistung in Berlin von Bleicher ausdrücklich gelobt. "Dominic hat sehr gut gespielt, er war sehr agil und giftig. So würde ich ihn mir öfters wünschen."
Im Schlussdurchgang kamen die Allgäuer noch zu vier weiteren Toren durch Saurette, Jordan Webb und zweimal McFeeters. Beim Zwischenstand von 9:2 gab Bleicher auch Nachwuchsgoalie Florian Neumann Gelegenheit, Spielpraxis in der Oberliga zu sammeln. Dass die Eisbären Juniors danach noch zu zwei Treffern kamen, lag aber nicht am 17-jährigen Schlussmann und schmälerte auch nicht den Auswärtserfolg des Tabellendritten im "Wellblechpalast".