Es bleibt dabei - wie ein Uhrwerk gewinnt der ESV Kaufbeuren fast alle seine Heimspiele (6:3 gegen Crimmitschau) und überrascht regelmäßig auch auswärts (4:5 nach Penaltyschießen in Ravensburg). Bester Torschütze der Joker an diesem Wochenende war Youngster Marco Habermann, der in beiden Partien traf. Wir haben mit dem 20-jährigen Angreifer gesprochen.
Vier Ihrer fünf Saisontore haben Sie in den vergangenen elf Spielen geschossen. Läuft richtig gut bei Ihnen, oder?
Marco Habermann: Für mich als jungen Spieler ist es toll, viel zum Einsatz zu kommen. Es freut mich auch, dass mir Trainer Ken Latta derzeit in Überzahl das Vertrauen schenkt. Meine letzten drei Tore habe ich im Powerplay gemacht. Es ist super, in dort mit Spielern wie Daniel Menge oder Rob McFeeters auf dem Eis zu stehen.
Dabei übernehmen Sie ja gerade in Überzahl die Rolle des Arbeiters.
Habermann: Meine Aufgabe ist es in erster Linie, dem Torwart die Sicht zu nehmen und Räume zu schaffen und eben ab und zu mal ein Tor zu schießen. (lacht)
Wo haben Sie sich denn in Ihrer ersten Zweitliga-Saison am meisten entwickelt?
Habermann: Grundsätzlich bekommt man immer mehr Erfahrung und gewöhnt sich an das Tempo. Ich denke, dass ich die größten Fortschritte im taktischen Bereich und beim Körperspiel gemacht habe.
Nun steht der ESVK zwei Wochen vor Ende der Hauptrunde auf dem vierten Tabellenplatz, der Heimrecht im Play-off-Viertelfinale bedeutet. Was ist noch möglich?
Habermann: Natürlich wäre das, gerade bei unserer Heimstärke und unserem Publikum, ein großer Vorteil. Klar ist aber auch, dass wir bewiesen haben, dass wir alle schlagen können und vor allem auch wollen. Für uns ist die Saison noch lange nicht zu Ende. Außerdem haben wir eine echte Play-off-Mannschaft.
Was meinen Sie damit?
Habermann: In den Play-offs wird ganz anderes Eishockey gespielt. Viel schneller und intensiver. Bei uns schmeißt sich jeder in Schüsse, rennt für den anderen mit und kämpft bis zum Umfallen. Zudem haben wir bewiesen, dass wir hohes Tempo gehen können.
Es läuft auf Heilbronn, Dresden oder Bremerhaven im Viertelfinale hinaus. Gibt es einen Wunschgegner?
Habermann: Das ist mir egal. Wie gesagt, ich bin überzeugt, dass wir jedes Team schlagen können.