Eishockey Neuer Stürmer des EV Füssen ist der Neffe vom Bobby Orr">

Artikel: In den Adern von Doug Orr fließt das Blut einer Legende

12. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
alexander berndt

Eishockey Neuer Stürmer des EV Füssen ist der Neffe vom Bobby Orr

Füssen | ale | Doug Orr trägt einen in Eishockeykreisen bekannten Namen. Wenn der Neuzugang des EV Füssen heute Abend beim Saisonstart in Passau (19.30 Uhr) aufläuft, werden einige auch an Bobby Orr denken, den knochenharten Verteidigers aus dem Mutterland des Eishockeys, der im Trikot der Boston Bruins zu einer Legende geworden ist. Doug Orr aber geht nicht nur hinsichtlich seiner Position auf dem Eis einen anderen Weg als sein Onkel. So ist der 27-Jährige im Gegensatz zu seinem berühmten Verwandten eher offensiv ausgerichtet und im Angriff sowohl als Center als auch als Rechtsaußen einsetzbar. Und während der frühere NHL-Star ausschließlich in Nordamerika spielte, befindet sich sein Neffe in Füssen bereits auf zweiter Station in Europa.

Seine erste Station auf dem alten Kontinent war der EC Peiting, woher ihn auch sicherlich viele Leoparden-Fans kennen werden. Immerhin hat der am 31. März 1981 in Newmarket in der kanadischen Provinz Ontario geborene Orr im Dress des oberbayerischen Erzrivalen zuletzt versucht, den Schwarz-Gelben das Leben schwer zu machen. Am Ende war er dann auch mit 33 Toren und 43 Vorlagen aus 49 Spielen der erfolgreichste Scorer der Peitinger, die er danach jedoch "aus persönlichen Gründen", wie er erklärt, in Richtung Frankreich verließ.

Orr suchte sein Glück in der ersten französischen Liga in Chamonix. Doch hatte der Klub Schwierigkeiten, in Zuge dessen sich das Engagements Orrs wieder zerschlug - und so landete der Hobbygolfer erneut in Deutschland.

Vor allem Bayern hat es dem Kanadier angetan, er schätzt die Lebensart genauso wie kulinarische Spezialitäten wie Schnitzel, Kartoffelsalat sowie "ab und zu" ein Bier.

Allerdings ist er nicht allein deswegen für eine Führungsrolle beim EV Füssen vorgesehen, dessen Trainer vor allem den offensiven Stil des Neuzugangs mag. Als Mittzwanziger ist er zudem einer der Älteren im Kader, für den er verspricht, "alles zu tun". Als Stärken nennt Orr sein "Auge fürs Spiel" und sein "hockeysense", sein Gefühl für das Spiel. Im Gegenzug weiß er, dass er an seiner Schnelligkeit arbeiten muss. Insofern ist er ganz froh, nicht gegen seinen Onkel spielen zu müssen. Gegen den würde er mit Sicherheit den Kürzeren ziehen.