Auch im Duell mit dem Traditionsverein wird wieder Spektakel für die Zuschauer angesagt sein, boten die Islanders doch in den beiden bisherigen Heimspielen gegen Aufstiegsaspirant Bietigheim und dem Arbeitssieg gegen die onesto Tigers Bayreuth nicht nur hochklassige Partien, sondern oberdrein Spannung und Dramatik bis zur letzten Sekunden. Und dabei jeweils mit einem Lindauer Happyend!
Spiel gegen Bayreuth Tigers: Nichts für schwache Nerven
Nichts für schwachen Nerven war der Erfolg im Penaltyschießen gegen Bayreuth. "Man kann sich das Leben auch schwer machen", kommentierte Lindaus Headcoch Michael Baindl die Partie gegen seinen Ex-Verein. Seine Schützlinge konnten selbst die besten Gelegenheit nicht nutzen. Baindl: "Wir hätten die drei Punkte verdient". Die Islanders scheiterten aber nicht nur an ihrer eigenen Abschlussschwäche, sondern auch am überragenden Gäste-Goalie Ilya Andryukhov. Baindl: "Das ist einer der Besten der Liga". Selbst zwei fünf-gegen-drei-Situationen konnten die Islanders nicht in Tore ummünzen. "Das Powerplay werden wir umstellen", kündigte Baindl prompt an.
Turbulente Partie gegen Passau
Gesagt, getan. Beim turbulenten 6:3-Erfolg gegen die Black Hawks Passau gelangen dank Andreas Farny und Luka Nyman die beiden ersten Überzahltreffer der Saison. Die weiteren Tore erzielten erneut Farny mit seinem vierten Saisontreffer, der genesene Eric Bergen sowie die beiden Neuzugänge Jari Neugebauer und Valentin Busch.
Spieler kassiert Faustschlag ins Gesicht
Überschattet wurde die Partie von einer unschönen Szene eines Passauers Spielers. Wie aus dem Nichts streckte Marc Sauer Lindaus Damian Schneider mit einer Faustschlag ins Gesicht nieder. Während der blutende Schneider das Eis verließ, um in der Kabine weiter versorgt zu werden, erhielt der Übeltäter eine 2+5+Matchstrafe. Passaus Trainer Thomas Vogl hatte für die Aktion seines Akteurs kein Verständnis und entschuldigte sich bei Lindau und Schneider für das, "was im letzten Drittel passiert ist".
Islanders ergattern drei Punkte
Sein Lindauer Gegenüber hackt die Partei schnell ab. "Wir sind happy, dass wir drei Punkte geholt haben", sagte Michael Baindl und richtete den Blick schon wieder auf die Partie gegen den SC Riessersee. Der Traditionsverein gewann am Sonntag mit 5:1 in Bayreuth und feierte dabei seinen ersten Saisonsieg. Der ursprüngliche Auftakt-Erfolg gegen den Höchstädter EC war wegen des Einsatzes eines nicht korrekt auf dem Spielbericht vermerkten Spielers aberkannt worden. Der Einspruch von Riessersee läuft noch.
Große Veränderungen beim viermaligem Deutschen Meister
Beim viermaligen Deutschen Meister standen nach der vergangenen Saison große Veränderungen an. Nach drei Jahren wurde der Vertrag mit Pat Cortina, zuvor schon Nationaltrainer in Deutschland, Ungarn und Italien, nicht verlängert. Sein Nachfolger heißt Hunor Marton, kam in Rumänien auf die Welt, absolvierte seine Ausbildung in Finnland am renommierten Sport Institute Vierumäki, und arbeitete zuletzt in der slowakischen Liga als Assistenztrainer bei ehemaligen Champions-Hockey-League-Teilnehmer HC Bankska Bystrica.
Die meiste Veränderungen gab es in der Abwehr mit drei Neuzugängen, darunter den Kanadier J.T. Fergus. Im Tor bilden Andreas Mechel und der Ex-Lindauer Michel Böhm ein kongenitales Duo. Prunkstück der Oberbayern ist das eingespielte Angriffs-Duo Libor Dibelka und Robin Soudek, die im Vorjahr gemeinsam auf 144 Scorer-Punkte kamen. Von Lindau nach Riessersee wechselte vor Saisonbeginn Stürmer Marc Hofmann.
Eine Riessersee-Vergangenheit im EVL-Kader weisen Marlon Wolf und Vincenz Mayer auf. Während EVL-Neuzugang Wolf zwei Jahre beim SCR spielte, begann Mayer seine Laufbahn unterhalb der Zugspitze. Geboren in Mittenwald durchlief der Routinier beim SC Riessersee ab den Kleinschülern alle Nachwuchsmannschaften. In der Saison 2006/2007 feierte der heute 34-Jährige sein Oberliga-Debüt für den Traditionsverein.
Heimspiel gegen Riessersee: "Wir wollen die Großen ärgern"
Die Partie gegen Riessersee ist für Lindaus ehrgeizigen Headcoach ein weiterer Schritt in der Entwicklungsphase seines Teams. „Wir müssen noch lernen, unseren Spielstil 60 Minuten durchzuziehen“, sagte Baindl nach der Partie gegen Bayreuth. „Wir wollen uns in jedem Spiel die Chance geben, die Partie zu gewinnen. Wir wollen auch die Großen ärgern.“