Von Thomas Schreiber |KaufbeurenWar es der groß angekündigte Wintereinbruch oder einfach nur eine Reaktion auf die beiden Niederlagen vom vergangenen Wochenende, dass lediglich 1212 Zuschauer - darunter auch zwei aus Rostock - den einzigen Heimvergleich mit dem Nord-Team sehen wollten? Angesichts dieser Umstände war ESVK-Schatzmeister Karl-Heinz Kielhorn mit dem Fan-Zuspruch gar nicht so unzufrieden. Immerhin besiegten die Kaufbeurer in der Eishockey-Oberliga den Rostocker EC mit 6:1.
Sportlich gab es zwar mit dem letztendlich klaren Erfolg die drei erhofften Punkte, doch spielerisch ließ das Team über weite Strecken einige Wünsche offen. "In den beiden ersten Dritteln hat einfach der Zug zum Tor gefehlt, und auch der Abschluss wurde nicht konsequent genug gesucht", so das Urteil von Trainer Marcus Bleicher. Dabei war ihm auch nicht entgangen, dass der eine oder andere Akteur seiner Truppe noch deutlich Luft nach oben hat. In Anspielung auf die ersten 40 Minuten versuchte jedoch Kapitän Thorsten Rau zu erklären: "Natürlich standen wir nach den beiden Niederlagen unter Druck, doch man muss sehen, dass der Gegner auch Eishockeyspielen kann". Dass die Piranhas auswärts nicht zu unterschätzen sind, davor hatte auch Bleicher sein Team gewarnt.
Gäste-Trainer Henry Thom sah seine Mannschaft im zweiten Drittel sogar als Punktsieger, haderte jedoch im Schlussabschnitt sehr deutlich mit der Leistung von Schiedsrichter Michael-Andre Fröschle, wofür er sich letztendlich noch eine kleine Bankstrafe einhandelte. Bei den Toren in Überzahl erreichte der ESVK dabei mit vier erzielten Treffern statistisch einen hervorragenden Wert, doch was die verschiedenen Formationen dabei stellenweise auf dem Eis zelebrierten, war von wenig Ideenreichtum geprägt.
Einmal mehr präsentierte sich das Kaufbeurer Power-Play zu statisch, sodass man sich dafür einige Pfiffe von den Rängen gefallen lassen musste. "Wir müssen in diesen Situationen einfach noch beweglicher werden und vor allem Verantwortung im Abschluss übernehmen", so die Lehren von Bleicher.
Krabbat überzeugt

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Einer der bereits im dritten Spiel für sein neues Team keine Verantwortung scheut, ist Neuzugang Dominic Krabbat. Der 21-Jährige gehörte auch am Freitag wieder zu den Aktivposten im Joker-Dress. Sein gleichaltriger Mannschaftskollege Benjamin Röhling wurde dagegen im letzten Drittel zum Bauernopfer von Bleicher, der kurzzeitig bis zum 4:1 mit nur acht Stürmern rotierte. "Ich kann in solchen Phasen kein Risiko eingehen, da er in dem Spiel nicht seinen besten Tag erwischt hatte", sagte der Trainer zur Leistung von Röhling. Allerdings blieb auch so manch Etablierter an diesem Abend deutlich hinter seinem Leistungsvermögen zurück.