Artikel: ESV Kaufbeuren träumt von der zweiten Liga

11. September 2008 11:45 Uhr von Allgäuer Zeitung
gÜnter jansen ‹gjansen@onlin

Die Joker werden von vielen Kontrahenten ganz vorne erwartet

Von Stephan Schöttl - Das Saisonziel Offiziell heißt es seitens des ESV Kaufbeuren, man wolle die zweite Runde der Play-offs erreichen. Das wäre das Finale um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Und genau dorthin soll es insgeheim auch gehen. Die Kaufbeurer machen schon vor der Saison keinen Hehl aus ihren Wünschen. In den Testspielen prangte auf den Trikots in großen Lettern das Motto 'Operation Aufstieg'. Und auch der ESVK-Vorsitzende Kurt Dollhofer verkündete bei der jüngsten Mitgliederversammlung: 'Unser Saisonziel fängt mit A an.'

Die Mannschaft Die Verantwortlichen um den sportlichen Leiter Klaus Habermann haben bei der Zusammenstellung des Kaders vor allem darauf gebaut, heimische Akteure zu integrieren. Neben den vielen jungen Talenten kamen mit Manuel Wintergerst und Daniel Rau zwei weitere Eigengewächse zurück - allein 17 Spieler des aktuellen Kaders haben auch schon für den Nachwuchs des ESVK gespielt. Ein Plus: Mit Rob McFeeters und Jordan Webb konnten die beiden Toptorjäger der Vorsaison gehalten, mit Kevin Saurette ein dritter Stürmer aus Kanada verpflichtet werden. Zudem kommen mit Torhüter Leo Conti, den Stürmern Michael Hess und Derek Switzer sowie Verteidiger Emil Ekblad vier Routiniers dazu.

Die Vorbereitung War zum Teil perfekt inszenierte Eigenwerbung und macht tatsächlich Lust auf mehr. Von neun Partien wurden nur drei verloren - in Füssen, in Landsberg und gegen die Seibu Prince Rabbits aus Japan. Gegen den amtierenden Österreichischen Nationalligameister, den EC Dornbirn, gab es gar ein 10:0. Vor allem Stürmer Jordan Webb präsentierte sich in einer beeindruckenden Frühform und erzielte das Gros der Kaufbeurer Treffer. Zum Schluss der Vorbereitung waren jedoch etliche Spieler angeschlagen. Bitter ist vor allem der Verlust von Verteidiger Robert Paule, der sich eine Muskelverletzung zuzog und vorerst ausfällt.

Der Trainer Der 40-jährige Marcus Bleicher stand zuletzt in Garmisch-Partenkirchen an der Bande und war der Wunschkandidat der Kaufbeurer Vereinsführung. Er bringt jede Menge Erfahrung mit. Schließlich spielte Bleicher in seiner aktiven Zeit 20 Jahre lang in den drei höchsten deutschen Ligen für insgesamt zehn Vereine. Sein Motto: 'Ein Spieler muss nicht nur nach hinten sichern, er darf sich auch vorne austoben.'

Die ersten Gegner Auf die Joker warten gleich zwei ganz dicke Brocken: Am Freitag (19.30 Uhr) kommt Mitfavorit Rosenheim nach Kaufbeuren, am Sonntag (18 Uhr) steht das erste Derby beim EC Peiting auf dem Programm.

Die Prognose des AZ-Reporters Die Erwartungshaltung ist riesig, der Druck auch. Doch die Mannschaft ist dem gewachsen. Sie muss in die Play-offs, keine Frage. Und dank der Qualitäten im Sturm ist dann sogar der Aufstieg drin.