Memmingen | ba: Eine "schöne Bescherung"

29. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Eishockey-Bayernliga - Indians kassieren 1:8-Schlappe auf eigenem Eis

Die Memminger Indians haben sich am zweiten Weihnachtsfeiertag eine "schöne Bescherung" eingehandelt. Gegen den direkten Konkurrenten um einen Play-Off-Platz in der Eishockey-Bayernliga, den ESC Dorfen, setzte es mit 1:8 (1:2/0:1/0:5) eine der höchsten Heimniederlagen der vergangenen Jahre.

Es gibt Tage, an denen es besser ist, das Bett erst gar nicht zu verlassen. So einen Tag erwischte das gesamte Memminger Team gegen Dorfen. Dabei wollten die Cracks des Trainerduos Klaus Micheller und Werner Tenschert mit einem Erfolg gegen die Oberbayern einen großen Schritt in Richtung Play-Offs tun.

Genau 66 Sekunden waren gespielt, da zappelte die Scheibe zum ersten Mal im Netz von Patrick Vetter, der an diesem Abend ebenfalls recht unglücklich agierte. Es sah so aus, als ob den Memmingern die Weihnachtsgans noch schwer im Magen liegt - viel zu behäbig waren die Aktionen in den ersten Minuten. "Erst sind wir nicht ins Spiel gekommen und dann haben wir den Faden völlig verloren", bilanzierte Trainer Klaus Micheller trocken.

Wille war da

Zumindest war der Wille da - auch noch nach dem schnellen 0:2 nach fünf Minuten. Nicolas Oppenberger, Manfred Jorde und Jim Nagle hatten im Minutentakt Chancen zum Anschluss. Die wenigen Möglichkeiten wurden aber leichtfertig vergeben. Erst kurz vor Ende des ersten Durchgangs gelang Alex Wedl nach feinem Zuspiel von Jim Nagle das 1:2.

Viel Elan

Mit viel Elan begannen die Einheimischen den Mittelabschnitt. Das Tor allerdings erzielten die Gäste. Seisenberger kam beim Memminger Powerplayspiel an die Scheibe und nutzte das Break zum 1:3 (25.

). Memmingen blieb zwar am Drücker, die Überlegenheit (Schussstatistik im Mitteldrittel 16:4) konnte aber nicht in Zählbares umgemünzt werden.

Wieder war es der erste Schuss aufs Memminger Tor, der im Schlussabschnitt das 1:4 und damit die Entscheidung brachte: Indians-Goalie Vetter war die Sicht verdeckt, der Schuss von Jaax prallte von Kollers Schulter ins Netz (47.).

"Rabenschwarzer Tag"

Auch ein Torwartwechsel auf Memminger Seite brachte nichts. Stefan Klein wurde eiskalt erwischt. Auch er musste beim ersten Schuss hinter sich greifen. Am Ende hieß es schließlich 1:8.

"Abhaken und im nächsten Spiel die Fans versöhnen", lautete Michellers Forderung an seine Jungs, "die schlicht und einfach allesamt einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten."