Kaufbeuren | ch | Bisher war Thorsten Rau der Senior beim ESV Kaufbeuren, doch diesen Status ist der Kapitän nun los. Neuzugang Derek Switzer ist 38 und gut eineinhalb Jahre älter als Rau. "Ich möchte auf jeden Fall noch drei oder vier Jahre spielen", sagt der Deutsch-Kanadier. Er hat aber nicht vor, seine Karriere nun gemütlich ausklingen zu lassen. Ganz im Gegenteil: "Ich bin noch hungrig. Der Hauptgrund, warum ich nach Kaufbeuren gekommen bin, ist die Zielsetzung Aufstieg." Denn aufsteigen ist etwas, was Switzer ganz besonders gerne macht.
Seit zwölf Jahren ist Switzer schon in Deutschland und seit kurzem ist er auch mit einer Deutschen verheiratet. "An vielen Kleinigkeiten merke ich, dass ich sehr viel der hiesigen Kultur angenommen habe", so der gebürtige Kanadier. Neben seiner Familie, die er jedes Jahr in Ontario besucht, vermisst Switzer aus seiner nordamerikanischen Heimat eigentlich nur zwei Dinge: Eis von Dairy Queen und Kaffee von Tim Hortons. Über den Umweg England kam der Center 1996 von Kanada nach Braunlage, wo er seine erste Deutschland-Saison spielte. Im Allgäu kennt sich Switzer auch schon gut aus, da Füssen und Memmingen frühere Stationen waren.
In all diesen Jahren hat er sich besonders den Ruf eines exzellenten Bullyspielers erarbeitet. "Ich beobachte die gegnerischen Mittelstürmer immer genau. Hinzu kommt meine Erfahrung, die einem am Punkt zugute kommt", verrät er das Geheimnis seiner Traumquote. Darüber hinaus besticht der Routinier mit seinen defensiven Qualitäten und als guter Passgeber.
"Ich arbeite und spiele immer erfolgsorientiert", so Switzer. Den Schlüssel für den Erfolg mit dem ESVK sieht er vor der langen Saison besonders in der Tiefe des Kaders: "Es ist gut, dass wir mit vier Reihen spielen. So können sich die vielen talentierten Spieler weiterentwickeln und alle Spieler bleiben frisch.
" Gerade im Hinblick auf die Play-offs könne genau das den entscheidenden Unterschied ausmachen.

DEL2
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Sollte der ESVK aufsteigen, gelingt Switzer das Kunststück, in vier Jahren mit drei verschiedenen Vereinen in die zweite Liga aufzusteigen. "Es ist das Größte für jeden Sportler, zu gewinnen und Titel zu holen. Dafür arbeitet man das ganze Jahr", so Switzer. Der Angreifer muss manchmal etwas mehr arbeiten als seine jüngeren Kollegen: "Ich trainiere und ernähre mich anders als mit 20. Aber ich bin sicher, dass mein Körper noch einige Zeit Leistungssport machen kann."
In diesem Zusammenhang verweist der sympathische Neuzugang, der als nächstes Reiseziel Australien hat, auf Chris Chelios. Der Amerikaner ist 46 Jahre alt, spielt bei den Detroit Red Wings in der NHL - der schnellsten, härtesten und besten Eishockey-Liga der Welt. Und Chelios hat gerade erst seinen Vertrag verlängert.