Mit Sprechchören feierten die ESVK-Fans Florian Hechenrieder noch lange nach dem 4:0-Sieg über die Blue Lions Leipzig. Der verdiente Lohn für die überragenden Leistung des Spieler des Abends, der damit wesentlicher Bestandteil für den Erfolg der Joker war. Einstand nach Maß für den 22-Jährigen.
Erst einen Tag vor der Partie hatte der Verein bekannt gegeben, trotz zwei verfügbarer Nachwuchstorhüter auf die Verletzung von Leo Conti zu reagieren und den 22-jährigen Florian Hechenrieder vom SC Riessersee mit einer Förderlizenz für die Joker auszustatten. Und wie schon diverse andere Entscheidungen der Vorwochen polarisierte auch diese, welche laut ESVK-Trainer Marcus Bleicher die sportliche Leitung in Abstimmung mit der Vorstandschaft getroffen hatte, die rot-gelbe Anhängerschaft. Auf der einen Seite herrschte Unverständnis über die Ausbootung des eigenen Nachwuchstalents und bis dato etatmäßigen Nummer zwei im Joker-Tor, Fritz Hessel, zugunsten eines jungen auswärtigen Spielers. Auf der anderen Seite gab es in Anbetracht des sportlichen Saisonziels Zustimmung für die weitsichtige Politik der Verantwortlichen.
Unabhängig dem Für und Wider in dieser Frage, sollte die Vereinsführung am Ende einmal mehr ein glückliches Händchen bewiesen haben. Der Transfer-Coup avancierte zum Match-Winner.
Denn der Spielverlauf war keineswegs so klar, wie es das deutliche 4:0-Endergebnis vermuten lässt. Der Tabellenzweite der Oberliga Nord präsentierte sich über weite Strecken nämlich durchaus als ebenbürtiger Gegner und kam zu zahlreichen Torchancen, scheiterte jedoch ein ums andere Mal an Hechenrieder. Am Ende schlugen mit dem Shut-Out des 22-Jährigen drei Punkte für die Joker und das zweite Zu-Null-Ergebnis der Saison zu Buche. "Er war überragend, da gibt es nichts zu diskutieren" so das Lob von Bleicher.
" Der Debütant selbst gab sich jedoch bescheiden: "Dafür, dass ich schon lange nicht mehr von Anfang an gespielt habe, war es ganz gut. Es macht Spaß hier und ich hätte nichts dagegen, öfters nach Kaufbeuren zu kommen."

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Die Chancen dafür, stehen wohl alles andere als schlecht. Bleicher: "Wir werden weiterhin von Spiel zu Spiel entscheiden, da Florian jederzeit vom SCR zurückgefordert werden kann." Will wohl soviel heißen, wie: Ist der 22-Jährige verfügbar, bleibt er bis zur Rückkehr Contis die Nummer eins. Für Hessel zweifelsohne ein Schlag ins Gesicht. Der 18-Jährige verschwand nach dem Spiel zügig aus dem Stadion und wollte auch am nächsten Tag gegenüber der AZ kein Wort zur aktuellen Lage abgeben.
Bleicher zeigte sich für die harte Situation Hessels zwar verständig, erklärte jedoch auch: "Ein Eishockeyspieler kriegt seine Chance und muss sie nutzen. Florian hat sie heute genutzt. Fritz hatte seine in Miesbach, Passau und Peiting, hat dort aber nie das richtige Signal gezeigt. Er hat uns und der kompletten Mannschaft kein sicheres Gefühl gegeben."