Allgäu: "Auf der Bank war es Horror"

27. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
privat

Kohnle: Ich hab dem Trainer gesagt, dass ich schießen will. Dann hat er mich prompt los geschickt. Nachgefragt Bei Angela Kohnle Sage und schreibe 30 Penaltys waren fällig, bis Bundesligist ECDC Memmingen in der Verlängerung gegen Mannheim gewann. Hat es so etwas im deutschen Frauen-Eishockey schon einmal gegeben?

Angela Kohnle: Nicht, dass ich wüsste. Ich habe so ein Ergebnis jedenfalls noch nie erlebt. Bisher waren in unseren Spielen höchstens mal sieben oder acht Penaltys nötig, bis ein Sieger feststand. Aber nicht 30!

Wie kam es zu dieser kuriosen Verlängerung?

Kohnle: Nach 60 Minuten Spielzeit stand es 4:4. Danach mussten wir zum ersten Mal in dieser Spielzeit in die Verlängerung. Jedes Team schickte drei Schützinnen ins Rennen. Doch nach deren Penaltys stand es immer noch unentschieden. Es ging in die nächste Runde. Und so weiter.

Wie lange hat das Ganze gedauert?

Und Sie sind die ganze Zeit auf der Bank gesessen? Kohnle: Ich stand auf der Bank! So aufregend war das. Wenn der Gegner verschoss, habe ich unserem Torwart zugejubelt. Und natürlich habe ich mich auch geärgert, wenn wir Penaltys vergaben.

Ihre Nerven waren also angespannt

Kohnle: Ja, auf jeden Fall. Aber das hat sich geändert, als ich selbst ran musste. Da dachte ich nur noch daran, dass ich treffen muss.

Wie kam es zu Ihrem Einsatz?

Wohin haben Sie dann geschossen?

Kohnle: Links, halb hoch. Sybille Kretzschmar hat vor mir verschossen und mir dann den Tipp gegeben, dass ich früher schießen soll als sie. Daran habe ich mich gehalten

Was war dann los?

Kohnle: Alle Spielerinnen sind aufs Eis gelaufen und auf mich drauf gesprungen. Die Erleichterung war riesig. (ros)